Westfalenpost: Der lauteste Paukenschlag
Hagen (ots)
Die Staatsanwaltschaft München hat mit der Verhaftung von Audi-Chef Stadler für den bislang lautesten Paukenschlag im Diesel-Skandal gesorgt. Man darf vermuten, dass die Strafverfolgungsbehörde das Herumgeeiere des VW-Konzerns leid war und fortan das intensivieren will, was eigentlich Sache des halben Staatskonzerns in Wolfsburg gewesen wäre: die rückhaltlose Aufklärung der Abgaskrise. Es fehlt VW augenscheinlich am nötigen Willen dazu. Unverständlich, dass Stadler bis heute fest im Sattel saß, obwohl bei Audi die Schummel-Software entwickelt wurde. Ohne Konsequenzen konnte der Vorstandschef den ahnungslosen Auto-Manager spielen. Ein Chef, der nicht weiß, was in seinem Unternehmen vor sich geht? Die Verantwortlichen haben sich bislang nicht ihrer Verantwortung gestellt. Begünstigt wurden sie dabei von Politikern, die allzu nachsichtig den Autokonzernen entgegen getreten sind. Der Verweis auf gefährdete Arbeitsplätze hat sie milde gestimmt und die Augen davor verschlossen, dass der fehlende Aufklärungswille nachhaltigen Schaden angerichtet hat. Und das Schlimmste: Die gesamte Branche macht nicht den Eindruck, eine Idee zu haben, wie sie aus dem Diesel-Debakel herauskommt.
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