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Westfalenpost: Ein harter Schlag Wähler strafen Bushs Republikaner ab

Hagen (ots)

Von Eberhard Einhoff
Der lange Abschied des George Walker Bush von der Macht hat 
begonnen. Bei den Zwischenwahlen zum Kongress haben die 
amerikanischen Wähler diese quälende Art des noch zwei Jahre 
währenden Abschieds mit ihrem Votum erzwungen, haben ihren 
Präsidenten gleichzeitig gedemütigt. Auch wenn Bush selbst nicht zur 
Wahl gestanden hat, trifft doch vorrangig ihn das Debakel der 
Republikaner. Denn denen haben die Wähler stellvertretend für den 
Spitzenmann in Washington den Denkzettel verpasst, mit großer Wucht, 
mit Wut, aus Enttäuschung und sicherlich zu einem Teil auch mit 
Abscheu. So sehr das Desaster des Irak-Krieges den Wahlkampf selbst 
bestimmt haben mag, so heftig haben Korruptions- und Sex-Skandale 
innerhalb der Republikanischen Partei besonders am Ende ihre Wirkung 
entfaltet.
 Deshalb hat Amerika - zumindest kurzfristig - seine stets gepflegte,
aufgesetzte gute Laune, seine Bereitschaft, alles glatt zu bügeln, 
seinen demonstrativen Optimismus abgelegt und zum Schlag ausgeholt. 
Der war hart und heftig. Aber er war dennoch weder ein 
Befreiungsschlag noch das Signal zu einem Neuanfang.
 Während der Präsident gezwungen wird, seine arrogante, machohafte 
Kämpfer- und Missionarsattitüde abzulegen, stehen die keineswegs 
blockartig einigen Demokraten vor der Frage, wie sie sich jetzt und 
speziell für die Zeit nach Bush positionieren sollen. Sie können, 
schon wegen eines fehlenden Konzepts, nicht mit einem radikalen 
Kurswechsel in der Irak-Politik punkten, dafür steckt die Karre dort 
zu tief im Dreck. Dies immer wieder Bush und seinen neokonservativen 
Einflüsterern anzulasten, ist zwar richtig, führt aber keine Lösung 
herbei.
 Letztlich werden beide Lager auf diese Weise zur Zusammenarbeit 
gezwungen - nicht die schlechteste Lösung. Ein ermutigender Schritt 
dafür war schon gestern Abend mit dem Rücktritt von 
Verteidigungsminister Rumsfeld zu verzeichnen. Mit dem Ergebnis 
dieser Wahlen haben sich die USA eine Chance zu Selbstreinigung 
verschafft. Ob sie sie nutzen, ist noch offen.

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