Westfalenpost: Den Nerv getroffen Der Kirchentag war ein echter Erfolg
Hagen (ots)
Von Andreas Thiemann
Das war ein richtig guter Kirchentag. Natürlich stand er über weite Strecken im Aufmerksamkeitsschatten des G8-Gipfels in Heiligendamm. Doch das Kölner Christentreffen profitierte auch aus dieser Fokussierung, indem es sich deutlich davon unterschied und einen friedlichen Alternativ-Lebensentwurf präsentierte. Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel direkt von der Ostsee an den Rhein kam, war sicherlich mehr als ein medialer Gag. Für die ostdeutsche Protestantin ist es seit Jahren eine Selbstverständlichkeit, auf Kirchentagen aktiv mitzuwirken. Ihr Besuch in Köln war von ehrlichem Auftreten, der Bereitschaft zum Zuhören und auch vom Anerkennen kritischer Fragen geprägt. Das tat der Christin wie der Politikerin gleichermaßen gut. Im ökumenischen Miteinander konnte der Kirchentag im katholischen Köln den Normalzustand an der Basis weiter festigen - wenn das denn überhaupt noch möglich ist. Auf der offiziellen Ebene dagegen gab es außer höflicher Herzlichkeit keine wirklich neuen Impulse. Ohnehin blieb der Eindruck haften, das evangelische Kirchenvolk hat sich mit dem ökumenischen Status quo arrangiert. Viel interessanter erscheint hingegen jetzt der Blick auf den Islam. Hier erwarten (und befürchten) viele Protestanten in Zukunft erhebliche gesellschaftliche Veränderungen. Nach einer langen Phase des Verdrängens folgt offenbar nun die Zeit des Erkennens und vielleicht auch des Anerkennens. Insgesamt zeigten sich die Protestanten mit neuer Zuversicht. Das Kirchentagsmotto "Lebendig und kräftig und schärfer" hat ganz offenbar den evangelischen Nerv getroffen.
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