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NRZ: Es sind Korrekturen nötig - Kommentar von Peter Hahne
Essen (ots)
Das Jobwunder in Deutschland, eine Chimäre? Die Indizien jedenfalls häufen sich, dass der Aufschwung am Arbeitsmarkt zu immer größeren Teilen auf dem Rücken der Schwächsten stattfindet. Neun von zehn Minijobbern, überwiegend Frauen, arbeiten gewerkschaftsnahen Studien zufolge heute zu Bruttostundenlöhnen von unter 9,76 Euro (West) und 7,03 Euro (Ost). Im Schnitt verdienen sie brutto nicht halb so viel wie Vollzeitbeschäftigte. Ein Randphänomen? Mitnichten. Jede fünfte Stelle in Deutschland ist heute ein Minijob, für fast fünf Millionen Menschen ist die "geringfügige Beschäftigung" der einzige Broterwerb. Vom einstigen Nebenverdienst für Hausfrauen hat sich das Gros der Minijobs damit seit den Arbeitsmarktreformen 2003 um Lichtjahre entfernt. Die Gewerkschaften haben damals davor gewarnt, sie sollten Recht behalten. Von den Minijobs haben weniger die Arbeitnehmer als die Arbeitgeber profitiert. Die Last bleibt an den Ärmsten und an der Solidargemeinschaft hängen. Muss man das hinnehmen, auf dass der Aufschwung weitergehe? Nein. Der Gesetzgeber braucht Minijobs nicht gleich zu verbieten. Reparaturen würden helfen, um Missbrauch zu vermeiden und das Lohngefüge am unteren Rand zu stabilisieren.
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