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NRZ: Ladenhüter, gut gemeint - Kommentar von Michael Minholz
Essen (ots)
Der Praxisstart des VRR-Sozialtickets passt zur Vorgeschichte: Irgendwie will das an sich gut gemeinte Projekt, das auch den ärmeren Menschen in der Region Mobilität ermöglichen soll, nicht gelingen. Zuerst wurde lange in den Gremien gestritten, ob es überhaupt einen Sozial-Fahrschein geben soll. Dann entschlossen sich mehrere Kommunen im Verbundgebiet, es gar nicht erst einzuführen. Und auch der aktuelle Blick auf die Verkaufszahlen des seit November erhältlichen Fahrscheins sorgt für wenig Optimismus: Nicht einmal fünf Prozent derjenigen, die Anspruch darauf hätten, greifen beim Sozialticket zu. Mit 14 Prozent hatte man gerechnet. Immerhin: Die Nachfrage steigt langsam; aber man ist durchaus versucht, schon jetzt von einem Ladenhüter zu sprechen. Beim VRR will man vorerst Ruhe bewahren und verweist darauf, dass die Testphase für das Sozialticket schließlich ein Jahr läuft. Dennoch wird es Zeit für die Ticketmanager, sich Gedanken über das Warum zu machen. Der Hauptgrund für das sich anbahnende Verkaufsdesaster liegt eigentlich auf der Hand: Selbst 29,90 Euro sind für Menschen ohne jede finanzielle Reserve offenkundig ein zu hoher Preis für ein bisschen Mobilität.
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