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NRZ: Kommentar zum Kraftwerk Datteln von HOLGER DUMKE
Essen (ots)
Eon hat vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster die erwartete Abfuhr erhalten. Das Dattelner Altkraftwerk muss vom Netz - auch wenn der neue Meiler auf sich warten lässt. In der Stadt Datteln wird das Licht nicht ausgehen, sogar die Bahn wird weiter fahren. Eon-Konkurrent Steag hat (nicht uneigennützig) angeboten, in die Bresche zu springen. Offenbar ist genug Strom da. Technische Möglichkeiten, die Bahn zu versorgen, gibt es. Sie müssen allerdings zeitig realisiert werden.
Das ist der Augenblick, vor dem die Eon-Manager Angst gehabt haben. Denn es wird deutlich: Das neue Kraftwerk ist gar nicht nötig. Wirklich gebraucht wird es nur von Eon - zum Geldverdienen. Was legitim ist. In der Debatte um den Meiler sollte aber endlich aufgehört werden, die Interessen des Konzerns mit gesamtgesellschaftlichen Interessen zu verquirlen.
Das Urteil jetzt macht zudem noch mal deutlich, wie selbstgewiss (besser: blauäugig) Eon vorgegangen ist. Von der Stilllegung wollte der Konzern nichts mehr wissen, weil man davon ausgegangen sei, dass Datteln IV am Netz sei. Tatsächlich aber konnte man sich darauf nicht verlassen, wie die Richter feststellten. Denn beim Abfassen der Stilllegungserklärung lagen weder Genehmigung noch B-Plan fürs neue Kraftwerk vor.
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