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NRZ: Unbegrenzt - Kommentar zur EZB von Lothar Petzold
Essen (ots)
Unbegrenzt! Das war das Zauberwort, das die Finanzmärkte gestern frohlocken ließ - und alle, die in diesem Umfeld Geld machen. Doch die Kehrseite dieses Jubels sind massiv zunehmende Risiken für den deutschen Steuerzahler. In unbegrenzter Höhe will EZB-Chef Mari Draghi nun mehr oder weniger marode Staatsanleihen aufkaufen, um in Schieflage geratene EU-Staaten zu stützen. Das ist ein klarer Bruch der Maastricht-Verträge, die zur Einführung des Euro geschlossen wurden. Die Europäische Zentralbank ist nicht dazu da, Staatsfinanzierung zu betreiben. Aber verbindliche Verträge scheinen in der EU eh nicht viel wert zu sein, wenn es nur genügend durchsetzungsfähige Interessenten gibt. Die südeuropäischen Staaten haben sich jetzt knallhart durchgesetzt. Die Bedenken der Bundesbank, die seit eh und je der Geldwertstabilität verpflichtet ist, wurden einfach vom Tisch gewischt. Die Gefahr einer Inflation ist erheblich größer geworden. Wenn der Euro in seiner jetzigen Form gerettet werden soll, so hat die EZB-Entscheidung Zeit geschaffen. Hoffentlich nicht Zeit, um wie bislang weiter zu wurschteln. Groß ist nämlich die Gefahr, dass die Sparversprechen der nun unterstützten Länder nicht lange halten. Der Währung Euro wurde Zeit gekauft. Ob das allerdings der Weisheit letzter Schluss ist, bleibt zu bezweifeln. Fest steht allerdings: Für uns Deutsche wird es immer teurer.
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