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NRZ: Den Worten müssen Taten folgen - ein Kommentar von CHRISTIAN PETERS
Essen (ots)
Es ist ein ambitionierter Plan, der tief in der Nacht in München gefasst wurde. Nichts weniger als das schnelle Ende der Kämpfe in Syrien soll es geben und zudem endlich humanitäre Hilfe für Hunderttausende Menschen in rund 15 bislang eingeschlossenen Gebieten des gebeutelten Landes. Ist also das Ende des fünfjährigen Bürgerkriegs mit mehr als 250 000 Toten in Sicht? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, und allein die Tatsache, dass sich Russen und Amerikaner, die Türkei und Europa, Syriens arabische Nachbarn und vor allem die zutiefst verfeindeten Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien überhaupt zur Lösungssuche an einen Tisch gesetzt haben, ist eine politische Sensation. Die bayerische Landeshauptstadt war in der Vergangenheit im Umfeld der Sicherheitskonferenz schon oft ein Signal für internationale Verständigung. Und doch sollte man Vorsicht walten lassen, zu oft sind Initiativen für ein sofortiges Ende des Blutvergießens kläglich gescheitert. Also gilt auch jetzt: Abwarten, ob den hehren Worten auch wirklich überzeugende Taten folgen. Jedoch eint die so unterschiedlichen Partner der Syrien-Kontaktgruppe diesmal ein gemeinsamer Feind: der menschenverachtende Islamische Staat. Den radikalen Terror-Horden kann das blutige Handwerk nur mit einer Koalition aller Gegner gelegt werden. Die Vernichtung des IS ist die Voraussetzung dafür, in der Region irgendwann einmal wieder Frieden und vielleicht sogar Rechtsstaatlichkeit zu erleben. Diesem Kampf sollte die Koalition gegen den Terror derzeit alles unterordnen.
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