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NRZ: Verfassungsschutzpräsident bittet Muslime um Mithilfe
Essen (ots)
Der oberste Verfassungsschützer der Republik bittet die Muslime in Deutschland dringend um tatkräftige Hilfe bei der Früherkennung von Terror-Anschlagsplänen. "Um mögliche Attentatspläne islamistischer Terroristen so früh wie möglich entdecken und vereiteln zu können", sagte Heinz Fromm, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Köln, gestern der NRZ, "benötigen alle Sicherheitsbehörden viel mehr Hinweise aus der muslimischen Community." Bisher gingen bei den Sicherheitsbehörden aus dieser Bevölkerungsgruppe "so gut wie keine Tipps" auf Personen oder Netzwerke ein, die sich "in welcher Form auch immer verdächtig verhalten". Mit Blick auf die Biographie der Kofferbomber, deren Attentate auf Züge der Deutschen Bahn im Sommer nur durch Glück nicht zum Ziel geführt hätten, sei dies ein Zustand, der "beunruhigen" müsse. Bei den Tätern habe es sich um Personen gehandelt, die unauffällig waren, als integriert galten und keinen für die Behörden erkennbaren extremistischen Vorlauf hatten. Um solche Leute und ihre Beziehungsgeflechte rechtzeitig aufspüren zu können, so Fromm, sei der Verfassungsschutz "auf die Hilfe von Menschen angewiesen, die früh spüren, wenn ein religiös grundierter Fanatismus womöglich in Gewaltbereitschaft umschlägt". Fromm betonte, dies sei kein "Aufruf zum Denunziantentum", es gehe um "die Bereitschaft eines jeden Staatsbürgers zur Gewaltprävention beizutragen".
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