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Malteser in Deutschland

40 Fasten-Euro für den Sudan: Malteser Nothilfe-Expertin Birke Herzbruch berichtet neue Erlebnisse

Köln (ots)

Köln/El Fasher. Seit dem Sommer 2004 ist die Malteser Nothilfe-
Expertin Birke Herzbruch im Norden der Krisenregion Darfur tätig. Sie
hat Impfkampagnen gegen Kinderlähmung organisiert, Medikamente
verteilt, den Wiederaufbau zerstörter Gesundheitszentren und
Programme zur Weiterbildung von Hebammen unterstützt.
In den 40 Tagen der Fastenzeit wird sie wöchentlich über ihre
Erlebnisse in Darfur berichten. Sie unterstützt damit die Aktion der
Malteser „40 Fasten-Euro für den Sudan“, die vor einer Woche
begonnen hat. Die Malteser bitten darum, in den 40 Tagen der
Fastenzeit an jedem Tag einen Euro für den Sudan zurückzulegen. Mit
40 „Fasten-Euro“ können im Darfur 160 Kinder geimpft werden oder
fünf Kinder täglich mit der überlebensnotwendigen Zucker-Salz-Lösung
versorgt werden.
Hier Birke Herzbruchs aktueller Bericht:
„Galab – ein Flüchtlingslager entlang der Hauptverkehrsstrasse
zwischen El Fasher und Nyala. Von der Strasse ist es kaum zu sehen,
es liegt westwärts im Landesinnern, idyllisch vor einer Bergkette.
Bei näherer Betrachtung erweist sich das Lager allerdings als wenig
idyllisch. Das Gelände ist karg, der Wind bläst unablässlig über die
Ebene, es ist staubig, Kot und Unrat locken Scharen von Fliegen an.
Die Kinder im Lager , dass ihnen die Fliegenplage egal ist. Ich
wedle noch unablässig mit den Händen vor meinem Gesicht, um
wenigstens für einen Augenblick meine Ruhe vor der Plage zu haben.
Die rund 6.000 Menschen, die aus den umliegenden Gebieten vor den
Übergriffen der Milizen geflohen sind, haben sich aus Ästen und
Gräsern kleine Rundhütten gebaut, um die Nächte nicht im Freien
verbringen zu müssen. Eine Hilfsorganisation hat wenigstens
Plastikplanen verteilt, die über die kleinen Behausungen gezogen
werden und damit etwas Schutz vor dem Wind und Privatsphäre
gewähren. Sauberes Trinkwasser gibt es keines. Die einzige Handpumpe
des angrenzenden Dorfes ist kaputt. Manche Menschen laufen
Kilometer, um an Wasser zu gelangen. Andere graben, um an Wasser zu
kommen, Löcher in den Boden.
Jeder in dem Lager ist krank: Durchfall aufgrund des unreinen
Wassers,Augeninfektionen aufgrund des durch den Wind aufgewirbelten
Staubes,Atemwegserkrankungen und Fieber aufgrund der kalten
Jahreszeit, vor allem die Kinder sind betroffen. Ihre dicken Bäuche
lassen auf Würmer und Unterernährung schließen, die verrotzten Nasen
und verklebten Augen auf Erkältung oder Bindehautentzündung.
Nach Gesprächen mit der Gemeinde, den Dorfältesten und den sog.
Sheiks, den Führern der vertriebenen Menschen, haben die Malteser
zusammen mit den Flüchtlingen einen Ort im Lager identifiziert, an
dem Malteser mit lokalem Gesundheitspersonal medizinische Versorgung
anbieten. Gemeinsam wurde ein Zelt für die Behandlung der großen und
kleinen Patienten aufgebaut, Gruben für Toiletten ausgehoben, diese
umzäunt und mit Plastikplanen versehen, ein Schattenplatz für die
wartenden Menschen errichtet.
Heute ist der erste Tag, an dem wir den Menschen in Galab und
Umgebung ein wenig Unterstützung in ihrer Not zukommen lassen können.
Und es wird noch lange dauern, bis das Lager von der Strasse her
nicht mehr zu sehen ist, weil es nicht mehr gebraucht wird.“
Achtung Redaktionen: Birke Herzbruch steht für Interviews zur
Verfügung. Foto unter: www.malteser.de -> Aktuelles -> aktuelle
Bilder zum Download. Um die Not der Flüchtlinge im Sudan weiter
lindern zu können, sind die Malteser dringend auf Spenden angewiesen:
Spendenkonto 120 120 120
Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00)
Stichwort „Sudan“
Weitere Informationen: 
Dr. Claudia Kaminski
Pressesprecherin 
Malteser Hilfsdienst 
Telefon 0221/9822-125 
Fax     0221/9822-119  
Mobil   0160/70 77 689 
presse@maltanet.de
www.malteser.de

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