Biopolitik: Malteser Präsident warnt vor Aufweichung des Embryonenschutzes in Deutschland
Köln (ots)
Köln. Mit Besorgnis verfolgt Johannes Freiherr Heereman, Geschäftsführender Präsident des Malteser Hilfsdienstes, die Bestrebungen von Politikern und Forschern, den Embryonenschutz in Deutschland aufzuweichen.Seit südkoreanische Wissenschaftler die Effizienz des Forschungsklonens deutlich gesteigert haben, schöpfen viele deutsche Klon-Enthusiasten neue Hoffnung. Sie wollen eine unbeschränkte Stammzellforschung auch hierzulande durchsetzen. Nach dem Motto: steter Tropfen höhlt den Stein. Dabei, so Heereman, vertrauten diese Leute offensichtlich darauf, dass Embryonen von der Bevölkerung nicht als menschliche Wesen, sondern als etwas Abstraktes angesehen werden.
Nach Meinung Heeremans sei eine solche Anschauung, wie sie aktuell in dem Gesetzesentwurf der FDP zur Abschaffung des Stichtags beim Stammzellenimport und in der Göttinger Ehrendoktorrede von Bundeskanzler Schröder zu erwarten ist, nicht nur biologisch falsch und ethisch bedenklich, sondern: Das traurige Zeugnis eines ad absurdum geführten Materialismus. 30 Jahre habe Deutschland einen Winterschlaf der Innovationskraft gehalten, nun solle die freie Stammzellforschung die lebensmüde Nation aus der ökonomischen Krise führen.
Heereman betont, dass die Forschung an adulten Stammzellen ein ethisch und medizinisch vertretbarer Weg sei. Wichtiger als davon zu träumen, wie man das menschliche Leiden abschaffen könne, sei es jedoch, so Heereman, das menschliche Leid mitzutragen. Als einzelner und als Gesellschaft. So wie es unsere zahlreichen ehrenamtlichen Helfer in den sozialen Diensten der Malteser, wie etwa Besuchsdienst und Hospizdienst tun! Voraussetzung für eine solche Haltung des Dienens sei allerdings ein reifes Weltbild, wie es das Christentum biete. Wenn ich sehe, wieviele Menschen zurzeit die Bücher des neuen Papstes lesen, dann glaube ich, dass die Gesellschaft in Deutschland zu dieser realistischen Sicht der Dinge zurückfindet. Die Zeit der hybriden Phantasie-Projekte läuft ab.
Achtung Redaktionen! Interviews mit Johannes Freiherr Heereman sind möglich (Vermittlung über M. 0160 70 77 689). Foto unter: www.malteser.de -> aktuelles -> aktuelle Bilder zum Download.
Weitere Informationen: Dr. Claudia Kaminski Pressesprecherin Malteser Hilfsdienst Telefon 0221/9822-125 Fax 0221/9822-119 Mobil 0160/70 77 689 presse@maltanet.de www.malteser.de
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