Auslandsmobilität in der Corona-Pandemie | Ergebnisse DAAD-Studierendenbefragung
Studierendenbefragung
Auslandsmobilität in der Corona-Pandemie
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat rund 3.300 Studierende zu ihren Erfahrungen bei Auslandssemestern während der Corona-Pandemie befragt. Trotz Einführung digitaler Lehre und Auslandssemester während der Pandemie bewertet die große Mehrheit der Befragten ihre Zeit an einer ausländischen Universität als positiv und innovativ.
Bonn, 05.07.22
„Für Auslandsaufenthalte von Studierenden brachte die Coronapandemie vielfältige Herausforderungen und Schwierigkeiten mit sich. Zugleich löste sie eine Dynamik für neue Entwicklungen, wie etwa die Umsetzung virtueller Formate in der Lehre und in der Studierendenmobilität aus. Es ist erfreulich, dass sich viele Studierende deutscher Hochschulen auf dieses Wagnis eingelassen haben und trotz der schwierigen Rahmenbedingungen positive Erfahrungen im Ausland gemacht haben – unabhängig davon, ob sie physisch oder virtuell an der Hochschule waren“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.
Neue Formen des Auslandssemesters
Die aktuelle Befragung zeigt, dass sich während der Corona-Pandemie virtuelle Aufenthalte als Alternative zum bislang überwiegend physischen Studienaufenthalt an einer Gasthochschule entwickelt haben. So entschied sich in den ersten drei „Coronasemestern“ (Sommersemester 2020 bis Sommersemester 2021) rund ein Drittel der 3.300 Befragten für ein rein virtuelles (sieben Prozent) oder ein teil-virtuelles Auslandssemester (24 Prozent). Dabei wurde die rein virtuelle Variante komplett vom heimischen Computer aus absolviert, die teil-virtuelle Variante wurde mit einem kürzeren physischen Aufenthalt an einer ausländischen Gasthochschule kombiniert.
Auch der Anteil der virtuell im Ausland erteilten Lehre fiel laut der Befragten hoch aus: Unabhängig von der Aufenthaltsart vor Ort wurden Lehrveranstaltungen zu 80 Prozent in virtuellen oder hybriden Formaten umgesetzt. Die Studierenden zeigten sich dabei mit der virtuellen Lehre (71 Prozent) ähnlich zufrieden wie mit der physischen (78 Prozent). Bei der Gesamtbeurteilung ihres Studienaufenthalts zeigten sich 83 Prozent der Studierenden zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Auslandsaufenthalt. Trotz der Corona-Pandemie ging dieser Wert im Vergleich zu 2019 nur um sieben Prozent zurück. Mit Blick auf die Zukunft empfiehlt eine Mehrheit der befragten Studierenden eine Kombination aus physischer und virtueller Lehre an den ausländischen Gasthochschulen beizubehalten.
Gastländer: Fokus Europa
Bei den Gastländern fiel die Entscheidung während der Pandemie-Semester ganz überwiegend auf Länder Europas, da Gastländer außerhalb des Kontinents oftmals nicht oder nur schwer erreichbar waren. Im Sommer 2020 fielen die Einreisebeschränkungen in Programmländer von Erasmus+, entsprechend wählten 86 Prozent der Befragten eine Gasthochschule in einem der 33 teilnehmenden Länder. Die beliebtesten Gastländer waren dabei auch klassische „Erasmus-Länder“ wie Frankreich, Spanien und Schweden.
Hintergrund
Die Befragung der Studierenden erfolgte im Rahmen der seit 2007 alle zwei Jahre durchgeführten Umfragen zum Thema „Anerkennung – (k)ein Problem?“. Neben der Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen stand standen bei der aktuellen Umfrage die Erfahrungen mit den virtuellen und teil-virtuellen Mobilitätsarten im Fokus. Die Ergebnisse der gesamten Studierendenumfrage sind unter dem Titel „Auslandsstudium in Zeiten von Corona – Erfahrungen mit physischen und virtuellen Studienaufenthalten und der Anerkennung von Studienleistungen“ hier abrufbar.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
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Leiter des Referats Erasmus+ Leitaktion 3: Politikunterstützung – EU04
Nationale Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit
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