Internationale Erfahrung als Wettbewerbsvorteil: Studie zeigt hohe Relevanz für Unternehmen
Internationale Erfahrung als Wettbewerbsvorteil: Studie zeigt hohe Relevanz für Unternehmen
Die tiefgreifenden Veränderungen der deutschen Wirtschaft stellen neue Anforderungen an Hochschulabsolventinnen, -absolventen und ihre zukünftigen Arbeitgeber. Im Transformationsprozess der nächsten Jahre werden dabei Fähigkeiten, die Studierende im Rahmen von Auslandsaufenthalten entwickeln, immer wichtiger. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).
Bonn, 13.2.25
„Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen: Es gilt, innovative Lösungen für den demografischen Wandel, die zunehmende Digitalisierung und eine schnelle Dekarbonisierung zu finden. Um dabei im globalen Wettbewerb zu bestehen, braucht die Wirtschaft Hochschulabsolventinnen und -absolventen als Fach- und Führungskräfte, die ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Problemlösefähigkeit mitbringen“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Internationale Erfahrungen während des Studiums stärken diese Kompetenzen nachweislich. Wir freuen uns daher, dass die IW-Studie aufzeigt, wie grundlegend solche Kompetenzen zukünftiger Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmern für den wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen sind.“
Für die Studie befragte das IW Köln 823 Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Die Ergebnisse zeigen, dass Auslandserfahrung im Studium insbesondere in Unternehmen, die sich selbst als „innovativ“ oder „international“ einordnen, eine entscheidende Rolle bei der Rekrutierung von Hochschulabsolventinnen und -absolventen spielen. Neben fachlicher Qualifikation schätzen Firmen in erster Linie die drei genannten Kompetenzen sowie Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Neues.
Interkulturelle Erfahrungen stärken Wettbewerbsfähigkeit
Aus Unternehmenssicht erhöhen Auslandsaufenthalte und die dort gemachte Fremdheitserfahrung das Verständnis für andere Arbeitsweisen und kulturelle Belange. Diese interkulturellen Kompetenzen stärken somit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Sie sind zudem für das erfolgreiche Management multinationaler Teams unerlässlich, die in der deutschen Wirtschaft eine immer größere Rolle spielen. „Aus unseren Studien zur Auslandsmobilität wissen wir, dass junge Menschen nach einem mit Erasmus+ geförderten Auslandsaufenthalt sowohl die Errungenschaften des europäischen Einigungsprozesses im Allgemeinen zu schätzen wissen und im Speziellen besser darauf vorbereitet sind, im Berufsleben mit Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Ländern in einem Team erfolgreich zusammenzuarbeiten. Es ist sehr erfreulich, wenn die IW-Studie nun zeigt, dass Unternehmen genau solche Kompetenzen wertschätzen und nachfragen“, sagte Dr. Stephan Geifes, Direktor der Nationalen Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im DAAD (NA DAAD). Entsprechend spricht sich das IW für eine Stärkung des Erasmus+ Programms aus.
Mehr Erfahrung statt möglichst schnellem Studium
Die oftmals von Studierenden geäußerte Sorge über sinkende Karrierechancen bei einer Verlängerung des Studiums durch einen Auslandsaufenthalt ist dabei unbegründet: Firmen legen laut der Studie geringen Wert darauf, ob Bewerberinnen und Bewerber ihr Studium durch einen Praxis- oder Auslandsaufenthalt verlängern oder die Regelstudienzeit einhalten. Innovative und internationale Unternehmen bevorzugen Bewerberinnen und Bewerber mit Auslandserfahrung und schätzen diese höher ein als ein schnelles Studium. Gerade für Führungspositionen sind im Ausland gewonnene Kompetenzen aus Firmensicht von großem Vorteil.
Hintergrund zur Studie
Die Studie wurde vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) durchgeführt und mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Die Befragung von 823 Unternehmen erfolgte im Rahmen des IW-Personalpanels zwischen März und Mai 2024 und wurde repräsentativ nach Unternehmensgröße und Branche gewichtet.
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Weiterführende Links:
Übersichtsseite zur IW-Studie und Interview mit Prof. Dr. Axel Plünnecke vom IW Köln
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Marina Steinmann
Expertin EU – EU01
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
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Leiter der Pressestelle / Pressesprecher – SB03
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