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Indien im Fokus: DAAD legt Empfehlungen für weiteren Ausbau der Wissenschaftskooperation vor

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Perspektiven-Papier

Indien im Fokus: DAAD legt Empfehlungen für weiteren Ausbau der Wissenschaftskooperation vor

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat heute anlässlich des „Indo-German Forum“ in Neu-Delhi ein Strategiepapier zur Zusammenarbeit mit Indien veröffentlicht. Das Papier beleuchtet das große Potenzial des akademischen Austausches und der wissenschaftlichen Kooperation zwischen Deutschland und Indien; den deutschen Hochschulen werden hierzu konkrete Handlungsempfehlungen gegeben.

Bonn, Neu-Delhi, 20.3.25

„Die akademische Zusammenarbeit mit der größten Demokratie der Welt gewinnt für Deutschland grundsätzlich, aber auch im Lichte der großen geopolitischen Entwicklungen und Verwerfungen, an strategischer Bedeutung“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Indien entwickelt sich rasant zu einem weltweit führenden Wissenschafts- und Innovationsstandort. Die dynamische Entwicklung des indischen Hochschul- und Forschungssystems eröffnet dabei zahlreiche Chancen für die bilaterale Zusammenarbeit – von der Studierendenmobilität und Fachkräftegewinnung bis hin zu Forschungs- und Innovationspartnerschaften.“

Indiens wachsende Bedeutung für Wissenschaft und Forschung

Indien ist nicht nur der bevölkerungsreichste Staat der Welt, sondern wird bis 2030 voraussichtlich auch die drittgrößte Volkswirtschaft sein. Das Land investiert massiv in Forschung und Innovation, insbesondere in Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Quantenforschung und nachhaltige Energien. Mit über 46.000 Hochschulen und mehr als 43 Millionen Studierenden bietet Indien zudem ein enormes Talentreservoir. Die indische Regierung setzt aktuell auf ambitionierte Hochschulreformen und eine verstärkte Internationalisierung. Aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Studienplätzen steigt auch die Nachfrage nach Studienmöglichkeiten im Ausland. Dies macht sich auch in Deutschland bemerkbar: Mit rund 50.000 Studierenden stellen Inderinnen und Inder die größte Gruppe internationaler Studierender an deutschen Hochschulen.

Indien hat in einigen Schlüsseldisziplinen bereits zur globalen Forschungsspitze aufgeschlossen und verfolgt weiterhin ambitionierte Wachstumsziele. Eine stärkere Kooperation mit Indien bietet mit Blick auf zunehmend herausfordernde Beziehungen zu Forschungspartnern wie China die Möglichkeit zur Diversifikation der internationalen Wissenschaftsbeziehungen.

Handlungsempfehlungen für deutsche Hochschulen

Auf Basis seiner Analysen gibt der DAAD vier zentrale Empfehlungen für deutsche Hochschulen zur Zusammenarbeit mit Indien:

  • Strategische Kooperationen aufbauen: Deutsche Hochschulen sollten gezielt nach strategischen Partnerhochschulen suchen und bestehende Kooperationen ausbauen. Gerade Hochschulen jenseits der großen indischen Metropolen bieten bislang kaum genutztes Potenzial. Auch Kooperationen mit indischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen sollten verstärkt in den Blick genommen werden.
  • Indische Talente gewinnen: Im Mittelpunkt sollte die gezielte Rekrutierung hochqualifizierter Studierender stehen. Hochschulen sollten dabei vor allem auf Qualität setzen und Auswahlverfahren entsprechend gestalten. Zudem sollten passgenaue Unterstützungsangebote insbesondere für den Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt bereitstellt werden.
  • Transfer und Innovation fördern: Deutschlands Hochschulen können von Indiens dynamischer Start-up-Kultur profitieren, gerade Kooperationen im Bereich Technologietransfer und Innovationsförderung bieten neue Chancen. Indien ist zudem ein attraktiver Standort für Kooperationen mit dort ansässigen forschenden Wirtschaftsunternehmen – auch aus Deutschland.
  • Regionale Expertise stärken: Eine erfolgreiche Zusammenarbeit erfordert fundierte Kenntnisse über das indische Wissenschaftssystem, die vielfältige Gesellschaft sowie eine transparente und partnerschaftliche Kommunikation. Indische Kooperationsperspektiven sollten bewusst reflektiert und eingebunden werden. Insbesondere sollte die Mobilität von Deutschland nach Indien verstärkt werden, um den gegenseitigen Wissensaustausch zu fördern.

Politische Rahmenbedingungen entscheidend

Die Bundesregierung hat im Oktober 2024 anlässlich der letzten deutsch-indischen Regierungskonsultationen in ihrer Strategie „Fokus auf Indien“ die Bedeutung der deutsch-indischen Zusammenarbeit hervorgehoben. Die wissenschaftlich-technologische Kooperation spielt dabei eine zentrale Rolle. Der DAAD betont in seinem Strategiepapier daher die Notwendigkeit einer gezielten Förderung deutscher Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen, um das große Potenzial Indiens für die deutsche Wissenschaft und Wirtschaft optimal zu nutzen.

Der DAAD in Indien und „Indo-German Forum“

Der DAAD ist seit 65 Jahren mit einer eigenen Außenstelle in Indien präsent. Zudem betreibt er das „Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus Neu-Delhi“ (DWIH), das die deutsche Forschungslandschaft in Indien bewirbt und die akademische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern stärkt. Im Jahr 2023 förderte der DAAD rund 3.300 Studierende, Promovierende und Hochschulbeschäftigte beim akademischen Austausch von und nach Indien.

Aktuell findet in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi das „Indo-German Forum – Research, Innovation and Transfer“ des DWIH und des DAAD statt. Dazu sind Leitungspersönlichkeiten von über 80 deutschen Hochschulen vor Ort und diskutieren mit Partnerinnen und Partnern über die Zukunft der indisch-deutschen Forschungskooperationen.

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Das Perspektivenpapier „Indien als strategischer Partner“ steht auf der DAAD-Website zum Download bereit: DAAD Perspektiven – Indien als strategischer Partner

Diese Presseinformationen werden Ihnen bereit gestellt von DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V., Pressestelle, Kennedyallee 50, 53175 Bonn; +49 228 882-454, presse@daad.de