NDCHealth zur Entwicklung auf dem deutschen Apothekenmarkt im ersten Halbjahr 2004: Auch nach sechs Monaten ist der Markt knapp im Minus
Waldems-Esch (ots)
Auch nach sechs Monaten sind der Umsatz und die Menge der abgesetzten Packungen auf dem deutschen Apothekenmarkt gegenüber dem Vergleichszeitraum des letzten Jahres im Minus. So lag der kumulierte Umsatz nach dem ersten Halbjahr bei etwas mehr als 9,8 Mrd. EUR zu Herstellerabgabepreisen und damit etwa 0,9 Prozent niedriger als vor Jahresfrist. Mit einem Minus von fast 9,3 Prozent sank dagegen die Menge der abgesetzten Packungen im gleichen Zeitraum deutlich stärker. Das geht aus aktuellen Zahlen von NDCHealth hervor, die diese sowohl auf der Basis der Großhandelseinkäufe der öffentlichen Apotheken, als auch der direkt vom Hersteller in die Apotheken gelieferten Präparate ermittelt.
Eine Analyse der Entwicklung in den einzelnen Monaten des laufenden Jahres und in den unterschiedlichen Marktsegmenten zeigt, dass sich die mit dem Wirksamwerden der jüngsten Gesundheitsreform festgestellten Tendenzen verfestigen. So stieg z.B. der Umsatz im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um nahezu 12,5 Prozent. Dieses temporäre Wachstum ist ausschließlich auf das Marktsegment der rezeptpflichtigen Arzneimittel zurückzuführen. Diese verzeichneten im Juni ein Umsatzplus von knapp 16 Prozent. Die Änderung der Zuzahlungshöhe und -systematik für die gesetzlich Krankenversicherten hat beginnend mit dem Dezember letzten Jahres zu einer Verschiebung der regelmäßigen Bevorratungswellen geführt. Mittel, die vor allem zur Behandlung von Langzeit- bzw. Dauerpatienten benötigt werden, werden seither nicht mehr zu Beginn eines Quartals, sondern regelmäßig im letzten Quartalsmonat verstärkt geordert. So hatte bereits der März 2004 ein Umsatzplus (8,8 Prozent) gegenüber dem März letzten Jahres aufgewiesen. Diese Entwicklung hat sich nun im Juni bestätigt. Für die erneute Bevorratungswelle bei den rezeptpflichtigen Arzneimitteln im Juni spricht auch die deutliche Zunahme der abgegebenen Großpackungen (N3). Sie stieg im Juni um 18,1 Prozent, wohingegen im gleichen Monat die Menge der kleinen Packungen (N1) um knapp sieben Prozent zurückging. Kumuliert sank die Menge der abgegebenen rezeptpflichtigen N1-Packungen im gesamten Sechsmonatszeitraum um ca. 9,4 Prozent, wohingegen die Großpackungen ein leichtes Plus (+0,6 Prozent) verzeichnen konnten.
Ganz anders sieht die Entwicklung bei den so genannten apothekenpflichtigen Arzneimitteln aus. Das sind Medikamente, die nicht vom Arzt verordnet werden müssen, aber nur in Apotheken abgegeben werden dürfen. Diese Mittel, deren Kosten überwiegend nicht mehr von der Krankenkasse erstattet werden, verzeichneten auch im Juni ein Umsatzminus von 3,7 Prozent. Über das gesamte 1. Halbjahr sank der Umsatz mit diesen Medikamenten um mehr als 13 Prozent. Die Menge der abgesetzten Packungen ging im gleichen Zeitraum um etwa 9,6 Prozent zurück. Dabei fällt auf, dass hier vor allem die N3-Packungen verlieren. Ihr Absatz ging mit 21 Prozent deutlich stärker zurück als der der kleinen Packungen (- 8,1 Prozent).
Auch der im Vergleich zum Vorjahr ungleich feuchtere und kühlere Sommer bleibt nicht ohne Auswirkungen auf das Marktgeschehen. Während Mittel zur Behandlung von Erkältungskrankheiten im Juni stark zulegten - so verzeichneten Mittel gegen Halsschmerzen und gegen Husten Umsatzzuwächse von 27 bzw. 33 Prozent - ging der Umsatz von Mitteln, die üblicherweise zur Behandlung des Heuschnupfens eingesetzt werden, um über 12 Prozent zurück.
NDCHealth, ein börsennotierter führender US-amerikanischer und multinational arbeitender Informationsdienstleister Gesundheitsmarkt mit weltweit rund 1.600 Beschäftigten, ist mehrheitlich an der deutschen NDCHealth GmbH & Co. KG beteiligt. Weitere Informationen über NDCHealth finden Sie unter www.ndchealth.de .
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