Vom Hilfeempfänger zum ehrenamtlichen Helfer
Lebenshilfe und Menschen mit geistiger Behinderung setzen sich gemeinsam für andere ein - morgen startet Woche des Bürgerschaftlichen Engagements
Marburg (ots)
Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler startet das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) am morgigen Freitag die vierte bundesweite Woche des Bürgerschaftlichen Engagements. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe ist aktiver Partner in diesem Netzwerk, das von vielen Vereinen, Initiativen, Organisationen, staatlichen Einrichtungen und Unternehmen gestaltet wird. Sie vertritt dort die Belange geistig behinderter Menschen.
Die Aktionswoche steht unter dem Motto "Engagement macht stark!" und wird einmal mehr zeigen, dass freiwilliger Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern ein wichtiger Motor für die Gestaltung einer lebenswerten Gesellschaft ist.
Die Lebenshilfe bringt - im 50. Jahr ihres Bestehens - eine neue Idee mit, die Schritt für Schritt Raum greift: Menschen mit geistiger Behinderung sind nicht nur Empfänger gesellschaftlicher Solidarität und Unterstützung. Sie wollen nach ihren Möglichkeiten selbst aktiv werden, anderen Menschen helfen, die in Not sind. Ein Beispiel: In Netphen, einer kleinen Stadt in der Nähe von Siegen, bietet das Lebenshilfe-Center NETI an, den Netphener Tisch. Solche ehrenamtlich organisierten Tafeln für sozial Bedürftige gibt es in vielen Städten. Das Besondere hier: Die meisten NETI-Macher sind Menschen mit geistiger Behinderung.
Zweimal im Monat versorgen Alexandra Schneider und ihre Mitstreiter die Besucher mit Lebensmitteln sowie mit Kaffee und Kuchen. Was ist das Reizvolle an diesem Ehrenamt? Mal etwas anderes arbeiten, außerhalb der Alltagsroutine. Etwas, wo Abwechslung dabei ist, was Leuten nutzt und einen Sinn macht. Alexandra Schneider bringt es auf den Punkt: "Mal spüle ich, mal koche ich Kaffee, immer was anderes. Spaß macht es!"
NETI findet jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat von 16.30 bis 18.00 Uhr statt, im Foyer der Georg-Heimann-Halle in der Netphener Jahnstraße. Kontakt: Armin Herzberger oder Yvonne Veyhl, Telefon 0 27 38/30 33 55.
NETI soll Schule machen. Warum nicht Menschen mit geistiger Behinderung zum Engagement in bestehende Tafel-Projekte überall in Deutschland einladen? Die in Marburg ansässige Bundesvereinigung Lebenshilfe bündelt und verstärkt mit ihrem Projekt "Lebenshilfe aktiv" solche lokalen Entwicklungen und Ideen unter dem Motto: Freiwilliges Engagement ist ein Bürgerrecht für alle!
Die Lebenshilfe ist damit im Einklang mit dem Internationalen Verband für Freiwilligenarbeit (IAVE) - The International Association for Volunteer Effort. Dort wurde im Internationalen Jahr der Freiwilligen (2001) erklärt: "Freiwilliges Engagement ist ein Weg, wie Menschen ihre Rechte und Pflichten als Mitglieder von Gemeinschaften wahrnehmen und dabei ein Leben lang hinzulernen und sich entfalten können, um so ihr menschliches Potenzial voll auszuschöpfen."
Mehr zum Freiwilligenengagement von und für Menschen mit Behinderung auch im Internet auf www.lebenshilfe-aktiv.de.
Pressekontakt:
Wilfried Wagner-Stolp
Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung e. V.
Raiffeisenstraße 18, 35043 Marburg
Telefon 06421/491-186, E-Mail: wilfried.wagner-stolp@lebenshilfe.de
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