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Tourismusbranche: Nicht alle Veranstaltungen absagen
BTW-Präsident Frenzel warnt vor Wirtschaftskrise

Stuttgart/Berlin (ots)

Angesichts der Corona-Krise fordert der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) eine sorgfältige Abwägung bei allen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. "Wir brauchen einen Mittelweg zwischen zu großer Sorglosigkeit einerseits und Hysterie oder Panik andererseits", sagte BTW-Präsident Michael Frenzel der ahgz - Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (dfv Mediengruppe). "Das gilt für Wirtschaft, Medien und die Bevölkerung." Gerade bei Veranstaltungen müsse es individuelle Abwägungen im Einzelfall geben. "Eine Absage sämtlicher Veranstaltungen wäre aus unserer Sicht nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen über das Virus unverhältnismäßig, eine Meinung die auch Gesundheitsminister Spahn teilt." So könnten die Behörden und Veranstalter bei einer Seniorenkonferenz möglicherweise zu einem anderen Ergebnis kommen als bei einer E-Sports-Veranstaltung mit mehrheitlich jungen Teilnehmern oder bei einer regionalen Konferenz mit 200 namentlich bekannten Teilnehmern. Die Absage der ITB sei jedoch eine notwendige Maßnahme gewesen.

"Sicherheit und Gesundheit ihrer Gäste haben für die Branche traditionell höchste Priorität", unterstrich Frenzel. Um die Freiheit des Reisens auch in Zukunft sicherzustellen, müsse derzeit oberstes Ziel im Interesse der Menschen und Unternehmen die schnelle Eindämmung des Coronavirus sein. "Wir müssen möglichst schnell zu einer gewissen Normalität zurückkehren - und wir bauen darauf, dass dies bereits vor dem Vorliegen eines Impfstoffs der Fall sein wird."

Auf die Frage, ob die Branche staatliche Unterstützung brauche, erklärte Frenzel: "Ja, definitiv, denn wir gehören zu den hauptbetroffenen Branchen dieser Krise!" Die Politik müsse deshalb "stützende Maßnahmen" auflegen. "Es kann nicht im Interesse der Politik liegen, neben der Gesundheitskrise auch eine massive Wirtschaftskrise herbeizuführen." Dazu stehe der Verband im Austausch mit dem Bundeswirtschaftsministerium. "Wir fordern, dass nicht nur Hilfsmaßnahmen für klassische Industrien aufgelegt werden, denen Zulieferketten in China wegbrechen, sondern, dass auch die Tourismuswirtschaft die notwendige Unterstützung erhält."

Das vollständige Interview steht im Plusbereich von ahgz.de sowie in der gedruckten ahgz-Ausgabe 10.

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