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Günther Jauch über Konkurrent Kerner und 20 Jahre Mauerfall

Köln (ots)

Der Start des Sat.1-Magazins "Kerner" macht
RTL-Moderator Günther Jauch keine Sorgen. Im Interview mit dem 
Medienmagazin DWDL.de spricht der "Stern TV"-Gastgeber über den neuen
Konkurrenten Kerner, den 20. Jahrestag des Mauerfalls und das 
TV-Publikum in Ost und West.
Konkurrenz belebt das Geschäft: Günther Jauch zeigt sich nach der 
Premiere des neuen Sat.1-Magazins von Johannes B. Kerner gelassen und
stärkt dem Kollegen angesichts schlechter Quoten und durchwachsener 
Kritiken den Rücken. "Premieren im Fernsehen werden von der Kritik 
fast immer verhauen. Was über die erste 'Stern TV'-Sendung 1990 
geschrieben wurde, war z.B. unterirdisch. Unser Problem damals war: 
Die Sendung war anfangs wirklich so schlecht. Alle fordern, dass man 
TV Formaten Zeit geben muss. Das ist auch richtig", sagt Jauch im 
DWDL.de-Interview.
Ein Duell mit Kerner gebe es nicht. "Denn wir senden nicht tag- 
und zeitgleich gegeneinander", so Jauch. Und dass die neue 
Sat.1-Sendung seinem "Stern TV" ähnelt, analysiert er nüchtern: "Es 
gibt ja keinen Alleinvertretungsanspruch für die Idee eines Magazins 
mit Filmen und Gesprächen. Wir profitieren da vielleicht von der 
Gnade der frühen Geburt, aber denken Sie an 'Wer wird Millionär?'. 
Das Format können Sie auch nicht mit dem Hinweis schützen, dass bitte
kein anderer im Fernsehen Fragen stellen und für deren richtige 
Beantwortung Geld bezahlen soll."
Die Gelassenheit des Günther Jauch beruht auch auf der Tatsache, 
dass "Stern TV" im kommenden Frühjahr bereits seit 20 Jahren auf 
Sendung ist und kontinuierlich starke Quoten holt. Das freut Jauch 
nicht nur als Moderator: Er produziert die Sendung mit seiner Firma 
I&U TV auch selbst. "Die Zeiten waren sicher schon mal entspannter", 
sagt Unternehmer Jauch über das Krisenjahr 2009. "Aber der einzige 
Shareholder-Value-Fetischist, der mir im Nacken sitzen könnte, bin 
ich selber. Ich müsste quasi vor mir selber Angst haben und das 
erspare ich mir einfach."
Kurz vor dem 20. Jahrestag des Mauerfalls bekennt der im geteilten
Berlin aufgewachsene Jauch: "Mir persönlich geht das Thema immer noch
nahe. Ich kann mich an dem ewig  fahrigen Schabowski und an Genschers
Balkonrede in Prag kaum satt sehen und hören. Auf der anderen Seite 
gibt es zu den Jahrestagen immer diesen Overkill an 
Jubiläumssendungen." Und bezogen auf "Stern TV" ergänzt er: "Da 
achten wir dann schon darauf, dass wir nicht einfach auch noch 'More 
of the same' produzieren."
Beim TV-Publikum stellt Jauch nur noch kleine Unterschiede 
zwischen Ost und West fest. "In den neuen Ländern sind allerdings 
sogenannte Servicethemen stärker gefragt und manchmal habe ich noch 
immer den Eindruck, dass die Menschen zwischen Rügen und dem 
Erzgebirge einen Tick genauer und ausdauernder zuzuhören in der Lage 
sind. Aber insgesamt schließt sich die Schere zwischen Ost und West 
doch langsam, aber stetig", so der TV-Moderator im DWDL.de-Interview.

Pressekontakt:

Thomas Lückerath
Chefredakteur
Medienmagazin DWDL.de
Mail: lueckerath@dwdl.de
Telefon: 0171 / 4898495

Original-Content von: Medienmagazin DWDL.de, übermittelt durch news aktuell

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