Aachener Nachrichten: Heftige Reaktionen in der Union auf Dörings Nein zu einer Lohnuntergrenze - Laumann, Gröhe, Kramp-Karrenbauer
Berlin / Aachen. (ots)
Die strikte Ablehnung des CDU-Modells einer Lohnuntergrenze durch FDP-Generalsekretär Patrick Döring hat in der Union heftige Reaktionen ausgelöst. Der Chef der CDU-Arbeitnehmerorganisation CDA, Karl-Josef Laumann, sagte den "Aachener Nachrichten" (Donnerstagausgbe), Döring wisse offenbar nicht, was der Mittelstand denke. Besonders die Inhaber geführten Unternehmen hätten "von der Schmutzkonkurrenz die Schnauze voll" und drängten auf eine Lohnuntergrenze. Die Union werde die Regelung nach der NRW-Landtagswahl durchsetzen. "Auf Biegen und Brechen, das muss kommen". Auch sei er überzeugt, dass die FDP nach dem 13. Mai anders reden werde als heute. Laumann: "Die 14 Tage haben wir jetzt aber auch noch Zeit." Döring möge sich das Unions-Konzept doch erst einmal in Ruhe anschauen, appellierte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe ebenfalls in den "Aachener Nachrichten" (Donnerstagausgabe) an sein liberales Gegenüber. Seine Partei wolle ja gar nicht einen gesetzlich festgelegten Mindestlohn. Den halte man weiterhin für den falschen Weg. Stattdessen setze sich die Union für "faire Lohnuntergrenzen, die durch die Tarifpartner festgelegt werden" ein. Die Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern sei seit Jahrzehnten ein erfolgreicher Anker in der Sozialen Marktwirtschaft. Von einer "rigorosen Ablehnung" durch die FDP sprach Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die CDU-Politikerin warnte die Liberalen in den "Aachener Nachrichten" (Donnerstagausgabe): Es sei "politisch unklug" von der FDP, sich jetzt einer vernünftigen Regelung zu verweigern, denn spätestens nach der nächsten Bundestagswahl sei nicht auszuschließen, dass es zu einer Regelung kommen werde. "Die FDP ist daher gut beraten, jetzt an der Entwicklung eines intelligenten, wirtschaftsfreundlichen Mindestlohns mitzuwirken", statt eine offene Diskussion des Themas zu boykottieren. Außerdem nehme man so der Opposition ein "klassisches Mobilisierungsthema" im nächsten Bundestagswahlkampf aus der Hand, meinte die Saar-Ministerpräsidentin.
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