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BSE: Verbot für chirurgisches Nahtmaterial "Catgut"
Chirurgenpräsident kritisiert schleppende Umsetzung in den Ländern

Hamburg (ots)

Die EU-Kommission warnt vor dem chirurgischen
Nahtmaterial "Catgut" und empfiehlt den Ländern ein Verbot. Der
Grund: Catgut wird aus Rinder- oder Schafsdärmen hergestellt. Die
Umsetzung erfolgt in Deutschland jedoch nur schleppend - und das,
obwohl nach Einschätzung des Bundesinstituts für Arzneimittel und
Medizinprodukte nicht ausgeschlossen werden kann, dass von diesem
Nahtgut ein BSE-Risiko ausgeht.
Kritik übt Professor Jens Witte, Präsident des Berufsverbandes der
Deutschen Chirurgen (BDC): "Es wäre sehr zu begrüssen, dieses
uneinheitliche Vorgehen der einzelnen Länder durch eine zentrale
Regelung zu koordinieren, nicht zuletzt um potentiell verunsicherte
Patienten umgehend zu beruhigen", sagt er im Gespräch mit dem
Internet-Dienst facharzt.de.
Durch dieses Hickhack würden wieder Tausende potentiell
verunsichert - zu Unrecht, wie der Chirurgenpräsident beruhigt: "Die
großen Catgut-Hersteller haben ihre Rohware wohl aus BSE-freien
Ländern wie Australien oder Neuseeland bezogen", berichtet er.
Deshalb herrsche international die wissenschaftliche Auffassung, dass
für die Patienten kein Risiko bestehe oder bestanden habe. Ausserdem
sei der Marktanteil von Catgut in den letzten 20 Jahren stark
gesunken, weil Chirurgen mehr und mehr auf synthetische und bessere
Alternativen zurückgegriffen hätten, weiß Witte.
Für Patienten hat der BDC in Zusammenarbeit mit facharzt.de eine
Ansage-Hotline geschaltet: Unter der Telefonnummer 040/53 30 44 55
erfahren Besorgte mehr über Catgut und eventuelle Risiken. Der Text
sowie weitere akutelle Infos rund um das Thema Nahtmaterial und BSE
sind auch im Internet abrufbar unter http://www.facharzt.de/catgut

Rückfragen bitte an:

Facharzt.de Verlags AG
Telefon: 040/533044-0

Original-Content von: Ärztenachrichtendienst Verlags-AG (änd), übermittelt durch news aktuell

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  • 04.12.2000 – 09:01

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