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MEDIENTAGE MÜNCHEN 2007 vom 7. bis 9. November Panel 1.3 Zukunftsgipfel Die Weisheit der Massen treibt die Web-Entwicklung voran

München (ots)

München - Die Weisheit der Massen und ihr Einfluss
auf die Entwicklung der Medien standen im Mittelpunkt des 
Zukunftsgipfels im Rahmen der 21. MEDIENTAGE MÜNCHEN. Dabei siegte 
der Optimismus über die starke Rolle der "Prosumenten" über die Angst
vor dem Platzen der hochfliegenden (Börsen-)Träume im Web 2.0.
Innerhalb eines Jahres habe sich die Medienevolution zu einer 
Revolution verwandelt, sagte Patrick Walker in seiner Keynote. Der 
für das Video-Geschäft verantwortliche Google-Manager verwies auf die
enorme Geschwindigkeit der Veränderungen und betonte den Wunsch der 
Nutzer, nicht nur passiv zu konsumieren, sondern auch selbst aktiv 
Inhalte zu gestalten. Dabei komme diesen Prosumenten die Technik zur 
Hilfe: Bis zum Jahr 2024, prognostizierte der Londoner Manager, passe
der gesamte, digitalisierte Inhalt eines Lebens inklusive Musik und 
Video auf ein einziges tragbares Speichergerät. "Things are changing 
very quickly", beschrieb Walker lakonisch die große Herausforderung 
für Unternehmen und Gesellschaft angesichts der rasanten Entwicklung.
Positive Perspektiven konnte Christine Strobl, zweite Bürgermeisterin
von München, der digitalen Medienentwicklung abgewinnen. Sie betonte 
in ihrer Begrüßung die starke Stellung der Landeshauptstadt in der 
Medienbranche. Nach einer aktuellen Untersuchung sei der Umsatz der 
Branche deutlich auf 21 Milliarden Euro angestiegen. In München seien
derzeit 62.000 Menschen fest bei Medienbetrieben angestellt. Hinzu 
kämen etwa 44.000 freie Mitarbeiter.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr. 
Miriam Meckel, Professorin für Corporate Communication und Managing 
Director beim Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der 
Universität St. Gallen, trafen anschließend die Einschätzungen von 
Old auf New Industry aufeinander.
Dr. Andreas Wiele beispielsweise räumte ein, dass Journalisten das 
Monopol auf die Erstellung und Kommentierung von Informationen 
verloren hätten. Dennoch, so lautete die Einschätzung des 
Vorstandsmitglieds des Axel Springer Verlags, seien die 
traditionellen Medien weiter unersetzlich, um Nachrichten zu bewerten
und in den richtigen Zusammenhang zu stellen. Gefragt sei 
intelligentes Cross Media, das die Massenmedien mit ihren starken 
Marken, Reichweiten und dem Kontakt zur Werbeindustrie befruchten 
könnten.
Auch Götz Mäuser, Partner bei der Permira Beteiligungsberatung und 
Aufsichtsratsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG, würdigte die 
spannenden Phänomene des Web 2.0. Wie mit solchen Angeboten Geld 
verdient werde, sei indes eine "völlig offene Frage". Trotzdem bleibe
den klassischen Unternehmen wohl keine andere Wahl, als online aktiv 
zu werden. Klar sei aber auch: "Qualitativ hochwertige Inhalte werden
ihren Platz in der Medienwelt nicht verlieren."
Internetpionier Oliver Samwer vom European Founders Fund in Berlin 
betonte die starke Rolle der Konsumenten und Nutzer: "Die Masse 
bestimmt, was die relevanten News und Plattformen sind." Durch das 
Web 2.0 sei die Medienwelt demokratischer und freiheitlicher 
geworden, sagte der erfolgreiche Unternehmer und Investor. Sein 
Credo: "Der Prosument gehört niemandem." Dieser Einschätzung stimmte 
Dr. Stefan Glänzer, Chairman des Internet-Musikangebots last.fm und 
CEO bei myblog, zu. Die Weisheit der Massen sei völlig unstrittig, 
urteilte Glänzer, und verwies auf den User Generated Content, der 
sich im Internet alle sechs Monate verdopple. Während im World Wide 
Web deutsche Angebote kaum eine führende Rolle spielten, gebe es bei 
der weiteren Entwicklung des Mobilfunks durchaus Chancen: "Europa 
sollte eine proaktive Rolle spielen", forderte der Web-Entrepreneur.
Frank Rosenberger, Geschäftsführer Marketing von Vodafone D2, hob den
Beitrag hervor, den die Mobilfunkunternehmen zur Entwicklung des 
mobilen Internets leisten wollten. Das Handy sei die "Fernbedienung 
für das digitale Leben", formulierte Rosenberger. Wegen der Vielzahl 
der Geräte und Betriebssysteme sei die technische Umsetzung 
allerdings eine große Herausforderung.
Inzwischen in beiden Welten - der traditionell analogen wie der 
digitalen - verankert ist Dr. Thomas Hesse, Präsident der Global 
Digital Business-Abteilung bei Sony BMG. In den USA erziele sein 
Unternehmen inzwischen 30 Prozent des Umsatzes mit Downloads, 
Klingeltönen und anderen Vertriebskanälen jenseits des Kerngeschäftes
mit CDs, berichtete er. Sein Fazit: "Angesichts der atomisierten 
Vertriebsstrukturen spielen die klassischen Unternehmen künftig eine 
noch größere Rolle."
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.medientage.de.

Pressekontakt:

Medientage München
Anja Kistler
Telefon: 089/68999250
Fax: 089/68999199
anja.kistler@medientage.de

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