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Bündnis Entwicklung Hilft

An den Diamanten klebt weiterhin Blut
Bündnis "Entwicklung hilft" zum Filmstart von "Blood Diamonds": Menschenrechtsverletzungen beim Diamantenabbau an der Tagesordnung
Verbraucher im Unklaren

Bonn (ots)

Sklavenähnliche Arbeitsbedingungen, Hungerlöhne,
Vertreibungen und Umweltzerstörungen im Umfeld des Diamantenabbaus 
sind auch fünf Jahre nach Bürgerkriegsende in Sierra Leone an der 
Tagesordnung. Das berichtet das Bündnis "Entwicklung hilft" 
anlässlich des Filmstarts von "Blood Diamonds" in deutschen Kinos. 
Internationale Regelungen wie das Kimberley-Abkommen hätten auch 
bisher nicht ausgereicht, um den Rohstoffabbau in sozial- und 
umweltverträgliche Bahnen zu lenken. Verbraucher würden indessen von 
der Diamantenindustrie in dem Glauben gelassen, unbedenkliche Ware zu
kaufen.
"Heute erhalten auch diejenigen Diamanten das Prädikat 
´konfliktfrei´, die unter massiven Verletzungen der Menschenrechte 
abgebaut wurden", sagt Katja Maurer, Vorstandsmitglied von 
"Entwicklung hilft". "Die Diamantenindustrie beruft sich auf das 
Kimberley-Abkommen, um ihre Kunden zu beruhigen. Dieses Abkommen 
verhindert aber nicht, dass Menschenrechte in sierra-leonischen Minen
mit Füßen getreten werden." Die seit 2003 bestehende internationale 
Regelung (benannt nach ihrem Entstehungsort, dem südafrikanischen 
Kimberley), soll den Handel mit Blutdiamanten eindämmen. Die 
Kimberley-Kontrollen sind allerdings nicht sehr wirksam. Mehr als 50 
Prozent der Edelsteine werden noch immer illegal geschürft. Was viele
Verbraucher zudem nicht wissen: Das Abkommen bezieht sich auf den 
Handel, nicht aber auf die Produktion der begehrten Edelsteine - und 
gerade die geschieht oft unter haarsträubenden Bedingungen. "Die 
Menschen schuften wie Sklaven für Hungerlöhne in den Minen und 
gefährliche Sprengungen kosten viele Arbeiter das Leben", berichtet 
Abu Brima, Geschäftsführer der sierra-leonischen Partnerorganisation 
Network Movement for Justice and Development (NMJD). "Äcker werden 
oft einfach beschlagnahmt oder zerstört, ohne dass die Besitzer dafür
entschädigt werden - das führt zu heftigen Auseinandersetzungen."
"Um die Abbaubedingungen zu verbessern, ist es dringend notwendig,
die Kimberley-Regelung zu erweitern und ihre Kontrollen zu 
verstärken", sagt Maurer. "Auch Verbraucher können Druck ausüben. 
Wenn sie beim Diamantenkauf verstärkt die sozial- und 
umweltverträgliche Produktion der Edelsteine und deren kontrollierte 
Herkunft nachfragen, müssen die Konzerne über kurz oder lang 
reagieren."
Das Bündnis "Entwicklung hilft" arbeitet mit seinen lokalen 
Partnerorganisationen daran, die Bedingungen der Rohstoffförderung in
betroffenen afrikanischen Ländern zu verbessern. Mehr zum Thema 
finden Sie in unserer Dokumentation "Die Rohstoffe Afrikas - Konflikt
und Entwicklungspotenzial" unter 
http://www.entwicklung-hilft.de/symposium.html
Für weitere Auskünfte stehen Abu Brima (NMJD) und Katja Maurer 
("Entwicklung hilft"/medico international) zur Verfügung.

Pressekontakt:

Pressestelle Bündnis "Entwicklung hilft"
Martina Rieken
Tel: 0228 - 909 66 23
Mobil: 0162 - 798 10 87
E-Mail: presse@entwicklung-hilft.de

Original-Content von: Bündnis Entwicklung Hilft, übermittelt durch news aktuell

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