Gelenkzerstörung bestmöglich aufhalten: Patienten mit rheumatoider Arthritis profitieren von intensiver Betreuung
Bonn (ots)
Beschleunigte Diagnostik und rechtzeitige Therapie gelten seit Jahren als elementare Säulen in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Eine wichtige Neuerung betrifft jedoch die Forderung nach einer deutlichen Intensivierung der Patientenbetreuung. Schließlich existiert nach Ausbruch der Erkrankung nur ein enges Zeitfenster, in dem die Gelenkzerstörung bestmöglich aufgehalten werden kann.
Um sämtliche Behandlungschancen zu nutzen, sollten Patienten mit rheumatoider Arthritis von Anfang an eine intensivierte Betreuung erhalten. Neben einer rasch eingeleiteten Basistherapie beinhaltet dies vor allem die monatliche Kontrolle des Behandlungserfolges, um die Therapie besser an die Krankheitsaktivität anpassen zu können. Patienten gewinnen damit deutlich an Lebensqualität, da die Gelenkzerstörung im Vergleich zur Standardbehandlung mit dreimonatigen Kontrollen wirksamer gebremst werden kann.
Eine wirksame Therapie in der Frühphase der rheumatoiden Arthritis ist ganz entscheidend für den weiteren Verlauf der Erkrankung. Auf den Einsatz von langwirksamen, krankheitsverändernden Basismedikamenten kann daher nicht verzichtet werden. In der Regel beginnt die Behandlung mit einer Monotherapie, bei der nur ein Wirkstoff eingesetzt wird. Spricht der Patient nicht ausreichend darauf an, folgt oft eine Kombinationstherapie mit zwei oder mehr Basismedikamenten, deren unterschiedliche Wirkprinzipien sich ergänzen. Patienten mit schweren Verläufen sollten sogar schon innerhalb der ersten drei Monate ihrer Erkrankung eine Kombinationstherapie erhalten. Untersuchungen zeigen, dass diese Patienten deutlich stärker profitieren als Patienten mit einer Monotherapie.
"Wer an rheumatoider Arthritis erkrankt, hat mit den modernen Therapiekonzepten gute Chancen, dass seine Gelenke bis ins hohe Alter funktionsfähig bleiben", sagt Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand des BGV. Voraussetzung dafür sind aber immer eine frühe Diagnose mit raschem Therapiebeginn sowie die strikte Überwachung der Krankheitsaktivität und eine rechtzeitige Anpassung der Therapie.
Mit der Broschüre "Volkskrankheit Rheuma - rheumatoide Arthritis" informiert der Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz (BGV) über Symptome, Diagnose, Krankheitsverlauf und Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Der kostenlose Ratgeber kann im Internet unter www.bgv-rheuma.de abgerufen werden.
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