BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien
"Lokalradio und Lokalfernsehen sind Zukunftsformate für Medien"
26. Lokalrundfunktage in Nürnberg eröffnet; Grußwort von Ministerpräsident Söder
München (ots)
Eine Renaissance der Heimat im Zeitalter der Digitalisierung hat Ministerpräsident Dr. Markus Söder heute bei der Eröffnung der 26. Lokalrundfunktage in Nürnberg prognostiziert. "Die Menschen identifizieren sich über ihre Region und über ihre Heimat. Sie interessieren sich und wollen wissen, was vor Ort passiert. Und dieser Trend hat sich durch die Globalisierung und Digitalisierung noch verstärkt. Das Lokalradio und Lokalfernsehen sind daher auch Zukunftsformate für Medien. Denn hier findet Identifikation und Heimat statt", sagte Söder am heutigen Dienstag im CongressCenter Ost der Nürnberger Messe. Zu der zweitägigen Veranstaltung werden mehr als 1.000 Teilnehmer erwartet.
Siegfried Schneider, der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), würdigte das erstmalige Auftreten eines Bayerischen Ministerpräsidenten auf Deutschlands größtem Branchentreff für den lokalen und regionalen Rundfunk als "starkes Signal" für die Branche. Ohne die Unterstützung von Bayerischer Staatsregierung und Bayerischem Landtag "hätte Bayern nicht die vielfältigste und erfolgreichste private Radio- und Fernsehlandschaft", betonte Schneider bei der Eröffnungsveranstaltung. Damit das auch so bleibt, müssten die Lokalen die Digitalisierung als Chance sehen und aktuelle Trends wie Sprachassistenten, Podcasts oder Storytelling aufgreifen. Ihr Alleinstellungsmerkmal, als "Sprachrohr ihrer Region den Draht zu den Menschen vor Ort und deren Vertrauen zu haben" dürften sie dabei aber nicht aus dem Auge verlieren. Denn es gelte: "Heimat gewinnt!"
Das belegen laut Schneider auch die Ergebnisse der diesjährigen Funkanalyse Bayern - vor allem beim Radio. Hier sei in Sachen Tagesreichweite das drittbeste Ergebnis der vergangenen 30 Jahre erzielt worden. Im Interesse der Hörfunkanbieter, für die UKW auch in den kommenden Jahren noch die entscheidende wirtschaftliche Basis bildet, habe die Landeszentrale Anfang Juni über ihre Tochter Bayerische Medien Technik (bmt) alle UKW-Sender und -Antennen für den privaten Rundfunk in Bayern von der Media Broadcast erworben. Der BLM-Präsident: "Durch den Einsatz der Landeszentrale ist die UKW-Verbreitung in Bayern damit gesichert. Das Engagement der BLM ändert jedoch nichts an dem Ziel, mittelfristig auf eine preiswertere terrestrische DAB+-Infrastruktur umzusteigen." Hier sei die Landes¬zentrale im vergangenen Jahr mit der Umsetzung ihres DAB+-Konzepts bereits einen großen Schritt vorangekommen, sagte Schneider: "Die landesweiten privaten Hörfunkangebote und die lokalen Programme in den DAB-Netzen Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken werden im Netz des BR verteilt. Die Senderstandorte für die DAB+-Verbreitung in Niederbayern und der Oberpfalz nehmen heute - pünktlich zum Start der Lokalrundfunktage - den Betrieb auf. 2018 kommt im BDR-Netz noch das Allgäu dazu. Im Jahr darauf soll zuletzt das neue BDR-Netz im Bereich Süd-Ost-Oberbayern entstehen. Ab 2019 wollen wir den bayerischen Radiohörern alle aktuellen lokalen privaten UKW-Angebote auch in DAB+ anbieten."
Mit Blick auf das Lokal-TV stellte Schneider Zuschauerverluste bei nahezu allen Sendern und Empfangswegen fest. Hintergrund sei, dass sich durch die mittlerweile weit fortgeschrittene Digitalisierung des Verbreitungswegs Kabel sowie die zunehmende Zahl von Video-Streamingdiensten das Wettbewerbsumfeld mit Hunderten von digitalen Bewegtbildangeboten weiter verschärft habe. Gleichwohl zeige auch hier die nach wie vor gute Positionierung von Lokal TV-Stationen im Langzeitvergleich: "Lokal TV ist durchaus in der Lage, sein Publikum durch kompetente lokale Berichterstattung zu erreichen und dauerhaft ans Programm zu binden."
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