Mittelbayerische Zeitung: Die Zeit drängt
Regensburg (ots)
Von Luisa Knobloch
Das Semesterticket ist ein Erfolgsmodell - darin sind sich alle einig. Dass es jetzt trotzdem auf der Kippe steht, ist ebenso unverständlich wie bedenklich. Fakt ist: Die Zahl der Studierenden ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und liegt nun bei 28 000. Etwa 10 000 davon wohnen Schätzungen zufolge außerhalb des Stadtbereichs. Es ist also kaum verwunderlich, dass sich das Transportaufkommen erhöht hat und die Bahnbetreiber nun ein größeres Stück vom Kuchen abhaben möchten. Es widerspricht allerdings dem Solidargedanken des Semestertickets, allein die Studierenden von außerhalb über das Options-Modell in die Pflicht zu nehmen. Die schlechtestmögliche Lösung wäre, das Semesterticket sterben zu lassen. Das würde nicht nur der Attraktivität des Hochschulstandortes Regensburg - auch im Hinblick auf eine Bewerbung um den Titel Technische Hochschule - schaden, sondern negative Auswirkungen auf die Verkehrslage in der Stadt und die Situation auf dem Wohnungsmarkt haben. Ein solches Ende droht aber, wenn keine Alternative zum Options-Modell gefunden wird. Dass die Studierenden in der Vollversammlung diesem Modell zustimmen, ist unwahrscheinlich. Die bereits vom Studentenwerk vorgeschlagene Anhebung des Beitrags auf 59 Euro wäre eine gute Basis für weitere Verhandlungen - doch die Zeit drängt.
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