Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Christine Hochreiter zum Arbeitsmarkt
Regensburg (ots)
In Deutschland ist Bayern der Jobmarkt-Primus: In keinem Bundesland ist die Arbeitslosenquote so niedrig wie im Freistaat. Die gute Verfassung des Stellenmarkts hat Konsequenzen für die Arbeitsvermittler. Während sie auf der Seite der Gutqualifizierten kaum noch gebraucht werden, besteht vor allem bei den Nicht- oder Kaum-Ausgebildeten jede Menge Handlungsbedarf. In Anbetracht der relativ robusten Situation des Restmarktes können sie sich intensiver um die Langzeitarbeitslosen kümmern - und zugleich einmal mit dem weit verbreiteten Klischee aufräumen, dass man diese nicht mehr für den ersten Arbeitsmarkt gewinnen kann. Denn Fakt ist: Viele sind noch keine 50 Jahre alt und verfügen durchaus über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Warum ein Programm wie WeGebAU, in dessen Fokus die Weiterbildung geringqualifizierter und älterer Arbeitnehmer in kleinen und mittleren Unternehmen steht, so zögerlich von der Wirtschaft angenommen wird, bleibt ein Rätsel. In dessen Rahmen unterstützen die Agenturen für Arbeit die berufliche Qualifizierung finanziell. Zum einen sollen Arbeitnehmer besser ausgebildet werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Zum anderen soll diesen langfristig mehr Sicherheit geboten werden, da un- oder geringqualifizierte Arbeitnehmer in Krisenzeiten ein höheres Risiko haben, entlassen zu werden. Geld ist da, und auch die entsprechenden Projekte. Sie müssen in Zukunft nur besser genutzt werden.
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