Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Pendler-Statistik: Unterwegs von Christine Strasser
Regensburg (ots)
Pendeln macht krank. Mit 2,2 Fehltagen im Jahr wegen psychischer Diagnosen liegen Pendler in diesem Bereich vor anderen. Pendeln leert den Geldbeutel. Der Benzinpreis springt mal auf 1,70 Euro. Aber die Pendlerpauschale, der steuerliche Staatszuschuss, springt nicht mit. Pendeln belastet Städte mit Lärm und das Klima mit Abgasen. Für diesen Lebensstil scheint nichts zu sprechen. Der Pendler gilt als Typus für den modernen Menschen in einer neuen Arbeitswelt. Er dient als Musterbeispiele für Mobilität und Flexibilität: kein Weg zu weit, um die beruflichen Fähigkeiten optimal einzusetzen. Doch das wahre Musterbeispiel für Mobilität und Flexibilität ist eigentlich ein anderer: der Umzieher. Doch das Ziehen von Ort zu Ort will der Pendler vermeiden. Er will den Partner nicht zwingen, seinen Job oder sein soziales Umfeld aufzugeben, er will die Kinder nicht entwurzeln, das traute Eigenheim und die Fußballclub-Freunde nicht missen. Das sind gute Gründe, um unterwegs zu sein.
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