Mittelbayerische Zeitung: Sanierungsfall Bahn
Kommentar zu den roten Zahlen bei der Deutschen Bahn
Regensburg (ots)
Die Deutsche Bahn wird zum Sanierungsfall. Aber das war sie bereits vor dem jetzigen Vorstandschef Rüdiger Grube, als die Lenker des Staatskonzerns noch Johannes Ludewig oder Hartmut Mehdorn hießen. Sturm- und Flutschäden oder wochenlange Bahnstreiks sind nur ein Teil der Erklärung dafür, warum die Bahn so abrutschte. Vor allem die Schienengüter-Tochter Rail fährt dramatische Verluste ein. Kein Wunder, wenn der Diesel für die Laster auf der Straße so billig ist. Und bei den Bahn-Prestigeobjekten, den schnellen ICE- und IC-Zügen, wird die Bahn wohl noch längere Zeit Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Die spottbilligen Fernbusse wurden lange Zeit gar nicht als Konkurrenz wahrgenommen. Als die Bahngewerkschaft GDL streikte, nahmen Tausende das Angebot der Busse gern an. Viele kehrten der Bahn für immer den Rücken und fahren Auto. Mit seinem Zukunftsprojekt muss Grube die Bahn einfach wieder attraktiv machen, durch Freundlichkeit, Pünktlichkeit Service. Undurchschaubare Rabattaktionen gehören nicht dazu.
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