Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Claudia Bockholt zum Europäischen Filmpreis
Regensburg (ots)
Wer am Samstag die TV-Übertragung der Filmpreis-Gala suchte, zappte sich vergebens die Finger wund: Nur im Internet-Livestream war die Verleihung der "europäischen Oscars" zu sehen. Dabei war dort alles versammelt, was weltweit für bestes europäisches Kino steht: von Waltz bis Wenders, von Stephen Daldry bis Francois Ozon. Es ist schon ein unglaublicher Vorgang, dass sich die Öffentlich-Rechtlichen hier ausklinken. Sie müssen die publikumsträchtige Chance nutzen, für qualitätvolles - und vielfach öffentlich gefördertes - Kino zu werben. Mehr noch: Kultur kann dabei helfen zusammenzuhalten, was in diesen politisch schwierigen Zeiten auseinanderzubrechen droht. Schade, dass nur ein paar Kino-Nerds im Netz sehen konnten, wie der für "Amy" ausgezeichnete Dokumentarfilmer Asif Kapadia, Sohn indischer Einwanderer, sich bei der Wahlheimat Großbritannien für seine exzellente Ausbildung bedankte. "Bei ARD und ZDF sitzen Sie in der ersten Reihe"? Hoffentlich bei der Filmpreisverleihung 2016.
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