Mittelbayerische Zeitung: Wasser als Politikum
Kommentar zum Wassermangel
Regensburg (ots)
Hierzulande, da war Wasser immer etwas, das man bei Bedarf an- und abdrehen konnte. Es war da, und kaum jemand dachte darüber nach, wie das Wasser in die Leitung und dann aus dem Hahn kommt. Jeder Mensch braucht Wasser. Doch nicht jeder hat den gleichen Zugang dazu. Während in Europa jede Person im Schnitt 127 Liter sauberes Trinkwasser pro Tag für das Waschen, Putzen und Kochen verbraucht, hat laut Weltgesundheitsorganisation über eine Milliarde Menschen - es sind vor allem die Ärmsten - keinen Zugang zu sauberem Wasser. Doch die Wasservorräte sind auch dort bedroht, wo das Lebenselixier scheinbar noch im Überfluss zur Verfügung steht. Auf Mallorca allerdings ist das Problem nicht neu. Schon 2000 litt die Balearen-Insel unter Wassermangel. Experten machten neben der Trockenheit eine verfehlte Wasserpolitik dafür verantwortlich. Obwohl das Wasser auf der Insel ein begrenztes Gut ist, nahm der Verbrauch permanent zu. Doch nicht nur einheimische Haushalte und Touristen gehen zu lax mit der Ressource um, sondern auch die Landwirtschaft. Viele Bauern bewässern ihre Felder mit Rohrsystemen, die veraltet und undicht sind. Und nach Zahlen der Landesregierung kommen aufgrund von Lecks inselweit 26 Prozent des Wassers nicht an - in etwa so viel wie in den Entsalzungsanlagen erzeugt wird. Wassermangel ist also nicht nur einfach ein Phänomen des Klimawandels. Für die Politik gibt es ausreichend Handlungsbedarf, um die Folgen abzumildern.
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