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Mittelbayerische Zeitung: Betrug erlaubt
Kommentar zu den neuen Manipulationsvorwürfen gegen die Autohersteller

Regensburg (ots)

Die Autobauer, die Prüfbehörden, die politischen Entscheider - alle haben es gewusst. Und ganz besonders genau die Autofahrer: Die Verbrauchsangaben für die Automobile sind Lug und Trug. Sie sind auf der Straße nahezu unmöglich zu erreichen, selbst wenn man sich bösen Blicken und erhellenden Lichthupen zum Trotz zum auf Supersparversuch befindlichen Verkehrshindernis macht. Für die meisten Vehikel - je neuer, umso schlimmer, auch bei Elektroautos - gilt: Selbst mit Dauerrückenwind, verbotenen Windschattenfahrten und gründlich geschulter Spar-Fahrweise bleiben die offiziell attestierten Verbrauchswerte pure Fantasie. Kurios daran: Irgendwie haben sich alle damit arrangiert, selbst die in die Irre geführten Kunden akzeptieren die falschen Versprechungen als nicht ernst zu nehmen. Warum eigentlich? Die legalen und halblegalen Tricks werden immer dreister, um die nominellen Verbräuche zu drücken. Denn die Hersteller befinden sich in großer Not, die Vorgaben der EU zu schaffen und drohenden Strafzahlungen zu entgehen. Die technischen Fortschritte reichen dafür nicht aus, beziehungsweise ist deren Anwendung in der Serie zu teuer. Obendrein pfeifen immer mehr Kunden auf den Klimaschutz. Komfort und Kampfoptik sind gegenwärtig wichtiger - was zum vermehrten Erwerb von leistungsstarken und treibstoffhungrigen Mobilen wie den SUVs führt. Die öko-bemäntelten, meist großformatigen Plug-in-Hybride sind ebenfalls eine große Öko-Lüge. Niedrige Normverbräuche resultieren aus einem kurzen Fahrzyklus mit vollem Stromspeicher. Aber wer lädt im Alltag ein solches Langstreckenauto regelmäßig an der Steckdose, wenn der Strom nur für 30 Kilometer reicht? Es ist höchste Zeit, dass Verbräuche realistisch ermittelt werden. Bislang ist das jedoch politisch nicht gewollt, denn die irgendwie ja erlaubten Tricks entfalten die gleiche Wirkung wie eine Subvention - eine, die den Staat auf den ersten Blick nichts kostet, sondern "bloß" den Bürger. Dass dem Fiskus so Steuern entgehen und die Atmosphäre der Erde belastet wird, scheint politisch weniger schädlich zu sein als die Folgen einer konsequenten Umweltpolitik.

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