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Mittelbayerische Zeitung: Geld allein reicht nicht
Kommentar zum Ungleichgewicht auf dem Wohnungsmarkt

Regensburg (ots)

Der Wohnmarkt ist aus der Balance geraten. In den Nuller Jahren vertraute man auf die Kräfte des Marktes. Sozialwohnungen waren bei Kommunen begehrt wie Ameisenstraßen in der Küche, sie wollten sie loswerden. So wie in Regensburg. Solche Fehlsteuerungen wirken sich Jahre später aus. Wenn die Bundesbauministerin nun mehr Wohngeld fordert, dann ist das eine akut notwendige Hilfe. Aber sie kuriert nur Symptome, das Grundübel bleibt. Es kann langfristig nicht sinnvoll sein, immer mehr Bürger - selbst solche mit mittleren Einkommen - per Wohnsubventionen unterstützen zu müssen und so Immobilienbesitzer mit Staatsgeldern zu bereichern. Also Städte verdichten? Daran wird mancherorts kein Weg vorbeiführen. Es gibt dafür sozial, ökologisch und städteplanerisch verträgliche Lösungen. Ideen sind vorhanden, sie werden nur allzu oft geblockt. Resultat ist das allerorten grauenvoll monotone Einerlei der Neubausiedlungen. Mehr Sozialwohnungen werden ebenso benötigt wie alternative Formen von Wohneigentum. Und ein Abschied von der Abwehrpolitik vieler Gemeinden an begehrten Rändern der Städte, die nur raumgreifende, teure Bebauungen zulassen - getarnt mit Argumenten aus den Bereichen Ökologie oder Ortsbild. In Wahrheit ist es oft nichts anderes als eiskalte soziale Abgrenzung per Baurecht.

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