Düstere Prognosen für Flüchtlinge in Afrika
Bonn (ots)
In vielen afrikanischen Ländern droht sich die ohnehin schwierige Lage von Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen weiter zu verschlechtern, warnt die UNO-Flüchtlingshilfe. Treibende Faktoren für diese Entwicklung sind fortlaufende Konflikte, die Auswirkungen von Covid-19 und des Klimawandels sowie die exorbitant steigenden Preise für Nahrungsmittel, Energie und Treibstoff. Der Krieg in der Ukraine hat die Lage zusätzlich verschärft.
"Flüchtlinge und Vertriebene gehören zu den verletzbarsten Gruppen und sind auf Schutz und Hilfe angewiesen, um zu überleben. Sie gehören zu den Ersten, die mit voller Wucht von den Krisen getroffen werden. Schnelle internationale Unterstützung ist daher dringend erforderlich", fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UNHCR.
Neben der chronischen Unterfinanzierung von Hilfsprogrammen ist die stetig wachsende Zahl von Flüchtlingen in einigen Ländern Afrikas ein weiterer Grund für die oft katastrophale Situation. Im letzten Jahrzehnt hat sich diese Zahl im östlichen Afrika nahezu verdreifacht: Von 1,82 Millionen im Jahr 2012 auf aktuell fünf Millionen Flüchtlinge. Allein im letzten Jahr kamen 300.000 Menschen hinzu. Die steigenden Zahlen stehen im deutlichen Widerspruch zu den zur Verfügung stehenden Mitteln für die Flüchtlingshilfe.
Weiterer Faktor Klimawandel
Weltweit nehmen sintflutartige Regenfälle, verheerende Überflutungen und Dürren zu. Klimatische Veränderungen beeinflussen zunehmend die Lebensgrundlagen geflüchteter Menschen. Auch afrikanische Staaten wie Äthiopien, Kenia, Somalia, der Sudan und Südsudan sind davon betroffen. Länder, in denen Millionen Flüchtlinge und Vertriebene leben und der Mangel an Nahrungsmitteln inzwischen dramatische Ausmaße erreicht hat, wie das Beispiel Südsudan zeigt.
Südsudan
Aktuell warnt der UNHCR vor den möglichen Folgen der Regenzeit im Mai. Länger anhaltende Überflutungen könnten zu weiteren Landkonflikten und Vertreibungen führen. Die verheerendsten Überschwemmungen verzeichnete der Südsudan im letzten Jahr: Mehr als 835.000 Menschen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Rekordregenfälle in den letzten drei Jahren sorgten dafür, dass Tausende Hektar Farmland in acht Provinzen in den Fluten untergingen, Ernten ausfielen und geschätzte 800.000 Nutztiere verendeten.
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