Axel Springer AG wächst profitabel im Print- und Onlinegeschäft
Berlin (ots)
Viertes Rekord-EBITA in Folge / EBITA-Rendite von 16,4 Prozent / Anteil des Auslandsumsatzes steigt auf 20,8 Prozent / Pro Forma Online-Umsätze steigen um 38,6 Prozent / Belastungen durch PIN Group in 2007 verarbeitet
Die Axel Springer AG hat im Geschäftsjahr 2007 die Strategie der Marktführerschaft im Kerngeschäft, der Internationalisierung und der Digitalisierung weiter vorangetrieben und das vierte Rekordergebnis in Folge erwirtschaftet. Bei der Bilanzpressekonferenz in Berlin präsentierte der Vorstandsvorsitzende, Dr. Mathias Döpfner, den operativen und wirtschaftlichen Konzernerfolg des Geschäftsjahres 2007. Gleichzeitig stellte er den Aktionären eine Rekord-Dividende in Aussicht. In dem weiterhin von strukturellen Herausforderungen geprägten Mediensektor festigte der Konzern damit seine Position als eines der dynamischsten Unternehmen. Axel Springer erzielte in den Segmenten Zeitungen, Zeitschriften und Digitale Medien zum Teil deutliche Umsatzzuwächse sowie durchgehend hohe Ergebnissteigerungen.
Axel Springer erhöhte den Konzernumsatz - wie bereits vorab am 3. März 2008 veröffentlicht - im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent auf EUR 2.577,9 Mio. (Vj.: EUR 2.375,9 Mio.). Bereinigt um Akquisitionseffekte stieg der Konzernumsatz um 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Werbeerlöse um deutliche 14,6 Prozent zu, die Vertriebserlöse verzeichneten einen Zuwachs von 1,8 Prozent. Die Pro Forma Online-Erlöse stiegen um 38,6 Prozent auf rund EUR 221,7 Mio. und machten damit bereits 8,6 Prozent des Konzernumsatzes aus. Die internationalen Aktivitäten trugen mit einem Anteil von 20,8 Prozent (Vj.: 16,1 Prozent) erstmals auf Jahresbasis mehr als ein Fünftel zum Konzernumsatz bei.
Auf der Ertragsseite setzte Axel Springer zum vierten Mal in Folge eine neue Bestmarke: Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) stieg von EUR 375,0 Mio. im Vorjahr um 12,5 Prozent auf EUR 421,7 Mio. Mit einer EBITA-Rendite von 16,4 Prozent (Vj.: 15,8 Prozent) konnte der Konzern seine operative Ertragskraft damit abermals verbessern. Der Konzern erhöhte ferner das EBITDA von EUR 433,9 Mio. um 8,3 Prozent auf EUR 470,0 Mio. Wesentliche Beiträge zu dem Ergebniswachstum lieferten die WELT-Gruppe / BERLINER MORGENPOST, die 2007 erstmals ein positives Ergebnis erreichte, sowie das HAMBURGER ABENDBLATT, die Zeitungen in Polen und die Neukonsolidierung der Jean Frey AG (jetzt Axel Springer Schweiz). Den deutlichen Ergebnisanstieg erreichte Axel Springer trotz erheblicher Investitionen insbesondere in neu gestartete oder im Auftritt überarbeitete digitale Aktivitäten. Darüber hinaus wirkte sich das konsequente Kostenmanagement im Konzern positiv aus.
Nach Steuern erwirtschaftete Axel Springer ein Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe von EUR 284,0 Mio. (Vj.: 294,6 Mio.). Der Verzicht auf eine Fortsetzung der Expansion in den Markt für Postdienstleistungen führte zu einem Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von EUR -572,4 Mio. Daraus resultierte ein Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von EUR 288,4 Mio. (Vj: Konzernjahresüberschuss von 290,8 Mio.). Das Ergebnis je Aktie belief sich auf EUR -9,78 nach EUR 9,20 im Vorjahr.
Dr. Mathias Döpfner, Vorsitzender des Vorstands, sagte: "Im Kerngeschäft ist Axel Springer so stark wie nie zuvor. Wir sind im Printgeschäft kräftig gewachsen und haben die Ergebnisse erneut verbessert. Der positive Ergebnisbeitrag der WELT-Gruppe / BERLINER MORGENPOST ist für uns ein besonderer Meilenstein. Die überaus erfreuliche Entwicklung neu akquirierter Gesellschaften und einige bestehende digitale Angebote beweisen: Der Strukturwandel in der Medienbranche ist für uns eine reale Chance. Wir wollen mit der Digitalisierung unseres Geschäftes eine neue Dimension der Unternehmensentwicklung erreichen. Die Digitalisierung ist bei Axel Springer keine Zukunftshoffnung, sondern reales Geschäft."
Mit Blick auf die Abschreibung der PIN Group erklärte Döpfner: "Die Entscheidung, unsere Expansion in den Markt für Postdienstleistungen zu stoppen, war aufgrund fundamental veränderter regulatorischer Rahmenbedingungen unausweichlich. Durch unsere Stärke im Kerngeschäft haben wir den notwendigen Ausstieg jedoch gut verarbeitet."
Der Vorstand geht davon aus, dass in 2008 ein EBITA und ein EBITDA über den Vorjahreswerten erreicht werden, bereinigt um Zahlungen aus der Kirch-Insolvenz und der Dividende aus der veräußerten Beteiligung an der ProSiebenSat.1 Media AG. Der Vorstand rechnet erneut mit einer Steigerung der Gesamtumsätze gegenüber dem Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2008 wird Axel Springer das EBITDA, wie im Kapitalmarkt üblich, als die zentrale Ergebniskennziffer in den Vordergrund stellen.
Döpfner sagte zum Ausblick: "2007 war ein Jahr, in dem wir die Transformation von einem Print-Verlag zu einem integrierten Multimedia-Unternehmen entschieden vorangetrieben haben. auFeminin.com, zanox.de und wallstreet:online waren wichtige Akquisitionen für nachhaltiges Wachstum in einer digitalisierten Welt. Unsere besondere Aufmerksamkeit wird auch 2008 auf der erfolgreichen Digitalisierung aller unserer Marken liegen. Dabei steht die Weiterentwicklung bestehender Assets aus heutiger Sicht im Vordergrund."
Deutliches Plus bei den Werbeerlösen - leichter Anstieg der Vertriebserlöse
Die Summe der Vertriebs- und Werbeerlöse erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 7,8 Prozent auf EUR 2.398,1 Mio. nach EUR 2.223,9 im Vorjahr. Einen deutlichen Anstieg verzeichnete Axel Springer bei den Werbeerlösen: Sie legten um 14,6 Prozent auf EUR 1.207,5 Mio. (Vj.: 1.053,9 Mio.) zu. Bei den bestehenden Titeln trugen vor allem die WELT-Gruppe / BERLINER MORGENPOST, die polnische Tageszeitung DZIENNIK und die Titel in Russland zu der Steigerung der Werbeerlöse bei. Darüber hinaus wirkten sich hier die Neukonsolidierungen von zanox.de, Jean Frey, auFeminin.com, idealo.de, Smarthouse und wallstreet:online positiv aus. Organisch legten die Werbeerlöse um 1,2 Prozent zu.
Der Anstieg der Vertriebserlöse um 1,8 Prozent auf EUR 1.190,6 (Vj.: 1.170,0) wurde vor allem durch den Erwerb der Jean Frey AG sowie organisches Wachstum bei DZIENNIK in Polen und den Titeln in Russland und Ungarn getrieben. Bereinigt um Akquisitionseffekte lagen sie leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Die Übrigen Erlöse legten um 18,3 Prozent auf EUR 179,8 Mio. (Vj: 152,0 Mio.) zu, maßgeblich beeinflusst durch einen Anstieg der Handelswarenerlöse im In- und Ausland.
Die für 2007 erstmals ausgewiesenen Pro Forma Online-Erlöse spiegeln den Erfolg und die Wachstumsstärke der Digitalisierungsoffensive wider. Sie beinhalten die Umsätze sämtlicher Online-Aktivitäten aus allen Segmenten des Konzerns auf der Basis ungeprüfter Finanzinformationen. In 2007 stiegen die Pro Forma-Erlöse aus Online-Geschäften um 38,6 Prozent auf rund EUR 221,7 Mio. Sie machten damit bereits 8,6 Prozent des Konzernumsatzes aus.
Mehr als ein Fünftel des Umsatzes im Ausland erwirtschaftet
Axel Springer trieb im Geschäftsjahr 2007 die Internationalisierung durch Zukäufe und organisches Wachstum voran. Der Konzern steigerte den Auslandsumsatz um 40,2 Prozent auf EUR 537,2 Mio. nach 383,2 Mio. im Vorjahr. Damit erhöhte sich der Anteil des Auslandsumsatzes von 16,1 Prozent auf 20,8 Prozent und machte auf Ganzjahresbasis erstmals mehr als ein Fünftel des Konzernumsatzes aus. Wesentliche Faktoren waren die Neukonsolidierung von Jean Frey, zanox.de und auFeminin.com sowie der Anstieg der Umsatzerlöse in den Wachstumsmärkten Polen, Russland und Ungarn.
Segmente: Starke Umsatz- und Ergebniszuwächse im Printgeschäft und bei Digitalen Medien
Axel Springer erzielte sowohl in den Segmenten Zeitungen und Zeitschriften als auch im neuen Segment Digitale Medien zum Teil deutliche Steigerungen bei Erlösen und Ergebnissen.
Der Umsatz im Segment Zeitungen legte im Geschäftsjahr 2007 um 2,5 Prozent auf EUR 1.493,1 Mio. (Vj.: 1.457,0 Mio.) zu. Der Anteil am Konzernumsatz belief sich auf 57,9 Prozent. Vertriebs- und Werbeerlöse stiegen leicht an, die Übrigen Erlöse erhöhten sich unter anderem durch hohe Handelswarenerlöse und den Erfolg des BILD-Mobilportals deutlich. Trotz einer einmaligen Belastung aus der Einstellung der Vorarbeiten für eine Tageszeitung in Frankreich steigerten die Zeitungen das EBITA um 10,5 Prozent auf EUR 331,7 Mio. (Vj.: 300,3 Mio.). Die EBITA-Rendite verbesserte sich auf 22,2 Prozent (Vj.: 20,6 Prozent).
Im Segment Zeitschriften erzielte Axel Springer einen Umsatzzuwachs um 4,0 Prozent auf EUR 814,1 Mio. (Vj.: 783,0 Mio.). Der Anteil am Konzernumsatz beträgt 31,6 Prozent. Die Werbeerlöse legten überproportional um 4,7 Prozent zu, die Vertriebserlöse erhöhten sich um 2,9 Prozent. Das Segment steigerte das EBITA um mehr als ein Fünftel von EUR 66,2 Mio. auf EUR 80,2 Mio. und erhöhte die EBITA-Rendite damit auf knapp 10 Prozent.
Das neue Segment Digitale Medien, das die nicht-markengebundenen Online-Aktivitäten, die Hörfunk- und die TV-Beteiligungen des Konzerns umfasst, erreichte das im Vorjahresvergleich mit Abstand stärkste Wachstum. Axel Springer konnte den Umsatz hier vor allem akquisitorisch bedingt auf EUR 152,3 Mio. mehr als versechsfachen. Das Segment steigerte damit den Anteil am Konzernumsatz auf 5,9 Prozent (Vj.: 1,0 Prozent). Hier schlugen sich die größeren Akquisitionen von zanox.de, idealo.de, auFeminin.com und Smarthouse ebenso nieder wie ein deutlicher Umsatzanstieg bei immonet.de. Das Segment erreichte einen EBITA-Anstieg auf EUR 44,7 Mio. (Vj.: 22,1 Mio.)
Im Segment Technik legten die Außenumsätze aus Lohndruck um 3,9 Prozent auf EUR 45,1 Mio. (Vj.: 43,4 Mio.) zu. Das EBITA aus Beteiligungen verminderte sich auf EUR -3,2 Mio. (Vj.: 6,0 Mio.).
Das Segment Logistik/Services/Holding erhöhte die Außenumsätze um 7,0 Prozent auf EUR 73,3 Mio. (Vj.: 68,5 Mio.). Das EBITA reduzierte sich angesichts des Rückgangs der Kirch-Erlöse deutlich von EUR -19,5 Mio. auf EUR -31,7 Mio.
Finanzlage: Hohe Investitionen in Akquisitionen und organisches Wachstum
Die Eigenkapitalquote von Axel Springer lag zum 31. Dezember 2007 mit 31,7 Prozent (Vj: 57,5 Prozent) auf einem soliden Niveau. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 22,5 Prozent auf EUR 3.826,9 Mio. nach EUR 3.124,0 Mio. zum Ende des Vorjahres. Der Konzern schloss das Geschäftsjahr 2007 mit einer Nettoverschuldung von EUR 743,0 Mio. ab, nachdem er zum Bilanzstichtag des Vorjahres eine Nettoliquidität von EUR 477,4 Mio. ausgewiesen hatte. Maßgeblich für diese Veränderung war der vor allem akquisitionsbedingte Anstieg der Finanzverbindlichkeiten auf EUR 941,1 Mio. (Vj.: 111,3 Mio.).
Der Finanzmittelfonds verringerte sich zum Geschäftsjahresende per saldo um EUR 390,6 Mio. auf EUR 198,1 Mio. Hier wirkten sich gegenläufige Tendenzen aus: Während der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit auf EUR 283,1 Mio. (Vj.: 253,5 Mio.) zulegte, führten hohe Investitionen in organisches und akquisitorisches Wachstum zu einem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von EUR 1.392,4 Mio. (Vj.: 47,2 Mio.). Bei einer Gesamtinvestitionssumme von EUR 1.431,9 Mio. investierte Axel Springer im Geschäftsjahr 2007 insgesamt EUR 926,7 Mio. in konsolidierte Tochterunternehmen, vor allem in den Erwerb von Anteilen an der PIN Group AG, der ZANOX.de AG, der auFeminin.com S.A. sowie der Jean Frey AG. Durch die Inanspruchnahme bestehender Kreditlinien flossen dem Unternehmen aus Finanzierungstätigkeit EUR 747,1 Mio. zu (Vj.: Mittelabfluss von 202,5 Mio.).
Meilensteine: WELT-Gruppe profitabel
Bei den Zeitungen erreichte die WELT-Gruppe / BERLINER MORGENPOST erstmals ein positives Ergebnis. Neben einem verbesserten Anzeigengeschäft und konsequentem Kostenmanagement trug eine Auflagensteigerung der WELT / WELT KOMPAKT von 4,4 Prozent zu diesem Erfolg bei. WELT ONLINE übertraf nach dem Relaunch im ersten Quartal 2007 alle Erwartungen und steigerte die Seitenabrufe um 130 Prozent sowie die Visits um 42 Prozent. Im vierten Quartal belegte WELT ONLINE mit 99,1 Mio. Seitenabrufen auf Monatsbasis (IVW) die Spitzenposition unter den Qualitätstageszeitungsportalen in Deutschland vor den Wettbewerbern Sueddeutsche.de und FAZ.net.
In der BILD-Gruppe sicherte sich Axel Springer durch den vollständigen Erwerb aller Anteile an Bild.T-Online.de alle Spielräume für die strategische Ausrichtung der Kernmarke BILD im Internet. Nach organisatorischen Veränderungen, der Implementierung eines Produktinnovationsprozesses und einer Neuausrichtung der Vermarktung startete bild.de im Dezember mit einem grundlegend erneuerten Angebot. bild.de baute 2007 insgesamt seine führende Position unter den Medienportalen in Deutschland weiter aus.
Im Ausland belegte Axel Springer in Polen mit FAKT und DZIENNIK mit einem Marktanteil von 42 Prozent auf Basis der verkauften Auflage den ersten Platz im Markt der nationalen Tageszeitungen. Mit DZIENNIK ONLINE, das sich seit November 2007 in neuer Optik präsentiert, betreibt Axel Springer zudem eines der führenden Nachrichtenportale in Polen.
Bei den Zeitschriften gelang es TV DIGITAL, die Position als Europas führende Programmzeitschrift für das digitale Fernsehen weiter auszubauen. Mit rund 1,9 Mio. verkauften Exemplaren ist der Titel die Nummer zwei im gesamten Programmzeitschriftensegment in Deutschland.
Im Segment der Digitalen Medien stieg Axel Springer durch den Erwerb von auFeminin.com in Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Belgien und der Schweiz zum profitablen Marktführer im Bereich der Onlineangebote für Frauen auf. Im Dezember erreichte auFeminin.com weltweit 25,9 Mio. Unique User und 545 Mio. Page Impressions. Zanox.de, ein führender Dienstleister für erfolgsbasiertes Online-Marketing, steigerte 2007 den Umsatz deutlich und baute seine starke Marktstellung weiter aus. Idealo.de, eine der führenden Preis- und Produktsuchmaschinen, erhöhte die Anzahl der Angebote um 91 Prozent und erzielte deutliche Zuwächse bei der Anzahl der generierten Transaktionen.
Die englische Version der Pressemitteilung sowie weitere Informationen zur Bilanzpressekonferenz und Fotos können unter www.axelspringer.de im Bereich "Presse-Service" => "Presse-Lounge" => "Bilanz-PK 2008" abgerufen werden.
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