Mathias Döpfner erläutert strategische Erfolgsfaktoren Steigerung der Profitabilität hat Priorität
Hamburg (ots)
Mathias Döpfner, 38, Vorstand Zeitungen und designierter Vorstandsvorsitzender der Axel Springer Verlag AG, erläuterte erstmals in einer Rede vor den Mitarbeitern des Hamburger Verlagshauses seine Zielvorstellungen zur Weiterentwicklung des Konzerns.
Übergeordnetes Ziel sei eine nachhaltige Steigerung der Profitabilität. Um dies zu erreichen, definierte Döpfner drei strategische Ziele sowie drei unter-nehmenskulturelle Grundwerte.
"Marktführerschaft im deutschsprachigen Kerngeschäft, Internationalisierung sowie Digitalisierung im Kerngeschäft" seien die drei Prioritäten des Verlages. "Für die Zukunft des Axel Springer Verlages ist das konsequente und erfolgreiche Umsetzen dieser drei Ziele erfolgsentscheidend", betonte Döpfner im Rahmen einer Betriebsversammlung am Freitag.
Investitionen im deutschsprachigen Kerngeschäft würden künftig nur in Bereichen getätigt, in denen der Verlag eine führende Rolle einnehmen könne. "Wir konzentrieren uns auf unsere Printmedienmarken. Sie bieten die größten Potenziale zum Ausbau", präzisierte Döpfner.
Erfolgsentscheidend sei weiter die Internationalisierung im europäischen Kerngeschäft. Im Vordergrund stehen Osteuropa, insbesondere Polen und Ungarn, sowie Westeuropa, vor allem die Zeitungs- und Zeitschriftenmärkte in Frankreich und der Schweiz.
Für den dritten Erfolgsfaktor, die Digitalisierung, kündigte Döpfner die konsequente Transformation der verlagseigenen Marken und Medieninhalte in digitale Vertriebswege an. Das Prinzip für den Digitalisierungsprozess laute "eine Marke auf möglichst vielen Vertriebswegen".
Döpfner stellte fest: "Das Internet wird nicht wieder verschwinden, es wird ein selbstverständlicher Teil der Medienwertschöpfungskette werden." Es sei wichtig, die großen Marken des Hauses mit attraktiven Angeboten in digitale Vertriebswege zu transferieren. Dies gelte für das Internet, aber auch für Telefondienste, SMS-Applikationen, Radio, Bewegtbild- oder Fax-Services.
Neben der strategischen Grundausrichtung sei die Unternehmenskultur Voraussetzung für den Erfolg. Die Schlüsselbegriffe für die Unternehmens-kultur der Zukunft seien "Kreativität, Unternehmertum und Integrität".
"Unbefriedigend" nannte Döpfner das Renditeniveau des Konzerns. "Im absoluten Boomjahr 2000 lag die Umsatzrendite des Verlages nur bei bescheidenen 3,4 Prozent. Auf diesem Niveau ist Wachstum nicht finanzierbar. Auf diesem Niveau treffen uns rezessive Krisen so, dass wir schnell in die Verlustzone rutschen, so wie in diesem Jahr."
Die Steigerung der Profitabilität habe daher absolute Priorität: "Wir müssen uns stärker an wirtschaftlichen Zielgrößen für die einzelnen Marktsegmente orientieren und für das Gesamtunternehmen eine deutlich höhere Rendite auf den Umsatz erreichen."
Als ein aktuelles Beispiel für die interne Konsolidierung des Verlages bezeichnete Döpfner die in der vergangenen Woche beschlossene Zusammenführung der Redaktionen und Verlagsbereiche der Titel DIE WELT und BERLINER MORGENPOST. "Es gibt zu diesem Vorgehen keine Alternative. Es ist der einzige Weg in die Wirtschaftlichkeit und damit die einzige Möglichkeit, die Existenz beider Blätter zu sichern." Die Eigenständigkeit beider Titel bleibe erhalten. Vor allem die BERLINER MORGENPOST werde daraus gestärkt hervorgehen, indem sie sich "ähnlich dem HAMBURGER ABENDBLATT noch stärker auf regionale Inhalte konzentriert".
Guter Journalismus sei ohne wirtschaftlichen Erfolg auf Dauer nicht lebensfähig. Die Verbesserung der Rendite sei die absolute Voraussetzung für journalistische Unabhängigkeit und redaktionelle Qualität.
"In unserem Haus muss Wertschöpfung auch immer geistige Wertschöpfung bedeuten", fasste Döpfner zusammen.
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