Axel Springer übernimmt US-Unternehmen eMarketer
Berlin (ots)
Axel Springer expandiert weiter auf US-Markt / Transaktion stärkt Bezahlangebote / eMarketer ergänzt Wirtschaftsmedien von Axel Springer
Die Axel Springer SE erwirbt 93 Prozent der Anteile an eMarketer Inc., einem führenden Anbieter von hochwertigen Analysen, Studien und digitalen Marktdaten für Unternehmen und Institutionen mit Sitz in New York. Die Transaktion ist ein weiterer Meilenstein in der Strategie, mit digitalen Aktivitäten im englischsprachigen Raum - vor allem auf dem US-Markt - zu wachsen und das Portfolio innovativer Bezahlangebote auszubauen. Mit der Übernahme stärkt Axel Springer zudem seine Position bei Wirtschaftsnachrichten und -informationen.
eMarketer ist die erste Adresse für exzellent recherchierte, zuverlässige Geschäftsinformationen in den Bereichen digitales Marketing, digitaler Vertrieb und digitale Trends. Die Studien, Datenbanken, Statistiken, Infografiken und Prognosen des Unternehmens haben sich in zahlreichen Branchen als Standardressource etabliert und werden nach eigenen Angaben jährlich über 65.000 Mal von führenden internationalen Medien zitiert. Über 1.000 Firmen haben Abonnementverträge mit eMarketer abgeschlossen, darunter auch die meisten der 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt ("Fortune 500"). Die Abo-Angebote tragen rund 81 Prozent zu den Erlösen von eMarketer bei. Der übrige Anteil stammt von der Website des Unternehmens, die umfangreiche frei zugängliche Informationen bietet, sowie den Newslettern, die von hunderttausenden Marketingexperten gelesen werden.
Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE: "Da sich mehr und mehr Branchen der Herausforderung der Digitalisierung stellen, wird es immer wichtiger, relevante Marktinformationen auf intelligente Weise zu generieren, zu verarbeiten und zu präsentieren. eMarketer ist ein seit Jahren etablierter, erfolgreicher und profitabler Anbieter hochwertiger digitaler Marktdaten und ist bestens aufgestellt, um von diesen Marktentwicklungen zu profitieren. Mit der Übernahme von eMarketer folgen wir unserer Strategie, die Aktivitäten auf dem US-Markt auszubauen und unsere Bezahlmodelle zu stärken. Gleichzeitig passt eMarketer perfekt zu unseren Fachdiensten BI Intelligence und POLITICO Pro in Europa, von denen wir die Attraktivität starker Abonnementmodelle gut kennen. Die überzeugenden Wachstums- und Gewinnperspektiven für eMarketer machen diese Transaktion zu einem weiteren Baustein in der erfolgreichen digitalen Transformation von Axel Springer."
Terry Chabrowe, Mitgründer und CEO von eMarketer: "Wir freuen uns sehr, Teil der Axel-Springer-Familie zu werden. Mit ihrer digitalen und strategischen Vision ist die Axel Springer SE der ideale Partner für die nächste Wachstumsstufe von eMarketer. Genauso wichtig: Die kulturelle Übereinstimmung zwischen den beiden Unternehmen entspricht dem, wovon wir geträumt haben, als wir uns auf die Suche nach der richtigen Heimat für unser Unternehmen gemacht haben."
Die Transaktion erfolgt auf der Grundlage einer Unternehmensbewertung von eMarketer von rund USD 250 Mio. (ca. EUR 220 Mio.). Unter Berücksichtigung der liquiden Mittel und Verbindlichkeiten zahlt Axel Springer für 93 Prozent der Anteile einen Betrag von rund USD 242 Mio. (ca. EUR 213 Mio.). Die beiden Mitgründer Terry Chabrowe, Chief Executive Officer, und Geoff Ramsey, Chief Innovation Officer, werden mit zusammen rund sieben Prozent der Anteile beteiligt bleiben. Sie werden dem Unternehmen langfristig verbunden sein und ihre Funktionen weiterhin ausüben.
2015 erzielte eMarketer einen Umsatz von USD 45,5 Mio. (ca. EUR 40,0 Mio.) und ein EBITDA von USD 13,5 Mio. (ca. EUR 11,9 Mio.). Für 2016 erwartet eMarketer einen Umsatz von rund USD 53 Mio. (ca. EUR 47 Mio.) und ein EBITDA von rund USD 18,5 Mio. (ca. EUR 16,3 Mio.), d. h. eine EBITDA-Marge von rund 35 Prozent. Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und beschäftigt mehr als 180 Mitarbeiter. Für seine Studien, Datenbanken und Prognosen betreibt es umfangreiche eigene Forschung und ergänzt diese durch die Aggregation externer Daten. Die Informationsangebote von eMarketer sind in vielen Unternehmen zu einer hochgeschätzten Entscheidungsgrundlage geworden, insbesondere in der Werbeindustrie. Zusätzlich zu seinem New Yorker Hauptsitz betreibt das Unternehmen ein Büro in London zur Betreuung des europäischen Marktes.
Axel Springer finanziert die Akquisition mit Mitteln aus bestehenden Kreditlinien. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden.
Über Axel Springer
Axel Springer ist einer der reichweitenstärksten Digitalverlage weltweit. Über alle digitalen Plattformen hinweg erreichte das Unternehmen im ersten Quartal 2016 im Monatsdurchschnitt 200 Millionen Unique User. Die Axel Springer SE ist in drei operative Segmente unterteilt: Rubrikenangebote, Bezahlangebote und Vermarktungsangebote. Der Verlag mit Hauptsitz in Berlin ist mit Tochtergesellschaften, Joint Ventures und Lizenzen in mehr als 40 Ländern aktiv.
Die Axel Springer SE hat in den letzten Jahren schrittweise ein breites Portfolio an US-amerikanischen Beteiligungen aufgebaut. Das Unternehmen besitzt Mehrheitsbeteiligungen an Business Insider und der mobilen Einkaufsplattform Retale und hält zum Beispiel Anteile am Wohnungsmarktplatz Airbnb, dem Virtual-Reality-Start-up Jaunt, der Nachrichtenplattform Mic.com, dem Social-Video-Nachrichtenunternehmen NowThis Media und dem Lifestyle-Portal Thrillist.com.
Zu den Wirtschaftsmedien von Axel Springer gehören auf dem General-Interest-Markt Angebote wie BUSINESS INSIDER, WELT, BILANZ sowie die Schweizer HANDELSZEITUNG, auf dem Special-Interest-Markt Dienste wie finanzen.net, BI Intelligence und POLITICO Pro in Europa sowie auf dem spezialisierten B2B-Markt künftig eMarketer.
2015 erzielte die Axel Springer SE ein EBITDA von EUR 559 Millionen. Digitale Aktivitäten trugen 62 Prozent zu den Gesamterlösen und 70 Prozent zum Konzern-EBITDA bei. Rund 15.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit für das Unternehmen.
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