Doris Dörrie in JOURNAL FÜR DIE FRAU: "Wenn man anfängt, sich toll zu finden, ist man verloren"
Hamburg (ots)
Sie ist seit Jahren eine der erfolgreichsten deutschen Film-Regisseurinnen, außerdem Professorin an der Filmhochschule in München und Bestseller-Autorin: Doris Dörrie, 47. Ihr Film "Nackt" läuft seit einigen Wochen in den deutschen Kinos, ihr neuester Roman "Das blaue Kleid" ist gerade auf dem Markt erschienen. Im nächsten Jahr inszeniert sie Puccinis Oper "Turandot" in Berlin.
Berufliche Pläne, wo sie in den nächsten zehn Jahren stehen möchte, hat sie jedoch keine, so Doris Dörrie im Interview mit JOURNAL FÜR DIE FRAU: "Ich versuche bewusst im Jetzt zu leben (...) Dieses ständige Hinterherhecheln nach neuen Zielen. Wenn wir dies und das noch erreichen, das Haus kaufen, den Job bekommen, dann sind wir endlich glücklich (...) Der Glaube an die kausale Verknüpfung verhindert eher das Zufriedensein."
Doch obwohl sie seit Jahren so erfolgreich ist, hat sie bei jedem neuen Projekt "Angst und Zweifel (...) Als ich im letzten Jahr meine erste Oper inszeniert habe, war das furchterregend. Das gehört dazu. Wenn man anfängt, sich toll zu finden, ist man verloren". Ihren Studenten bringe sie bei, auch mal was auszuprobieren: "Das halte ich für ein relativ deutsches Phänomen: Es lieber bleiben zu lassen, weil man ja vielleicht etwas auf den Deckel kriegen könnte. Die Philosophie des Machens, die ich in Amerika gelernt habe, versuche ich zu vermitteln. Das ist nicht leicht, weil bei uns eine ausgeprägte Lethargie herrscht, die schwer abzuschaffen ist (...) Viele wollen nur dasitzen, sich bedienen lassen..."
Doris Dörrie ist bekannt dafür, dass Hierarchien nicht ihr Ding sind: "Immer so zu tun, als hätte man als Chef die Antwort parat, kostet mir zu viel Energie. Außerdem finde ich es schrecklich, wenn Leute Angst vor mir haben. Deshalb wäre ich auch keine gute Zahnärztin." Das komplette Interview in der neuen JOURNAL FÜR DIE FRAU (www.journal.de), ab 13. November 2002 im Handel. Zitate sind nur unter Quellenangabe "JOURNAL FÜR DIE FRAU" zur Veröffentlichung frei.
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