Abschied von DER FREUND: Verlag kündigt Förderkonzept für "kreative Querdenker" an
Die letzte Ausgabe der Literaturzeitschrift erscheint am 15. Juni 2006
Interview mit Regisseur David Lynch
Hamburg (ots)
DER FREUND verabschiedet sich von seinen Leserinnen und Lesern: Die achte und letzte Ausgabe der Literaturzeitschrift liegt ab 15. Juni 2006 am Kiosk. Das Heft ist der Abschluß eines ungewöhnlichen verlegerischen Projekts von Axel Springer. Nicht nur der Redaktionssitz Katmandu in Nepal überraschte. Bereits beim Start im September 2004 war der Titel auf acht Ausgaben limitiert, mit Texten in allen literarischen Formen, mit Zeichnungen und spärlichen Illustrationen, aber ganz ohne Anzeigen und Fotos. Während das Projekt DER FREUND planmäßig abgeschlossen wird, kündigt der Verlag für den Herbst ein neues Förderkonzept für "kreative Querdenker" an.
Auch die letzte Ausgabe bleibt der Mischung verschiedenster literarischer Formen treu: Neben einem fünfseitigen Interview mit dem amerikanischen Regisseur David Lynch finden sich unter anderem Gedichte des Theaterregisseurs Albert Ostermaier und die letzten Verse, die der amerikanische Schriftsteller Allen Ginsberg kurz vor seinem Tod 1997 zu Papier gebracht hat.
Anspruchsvolle Literaturzeitschrift ohne "ökonomische Erfolgsverpflichtung"
"DER FREUND soll in der langsam erkaltenden Badewanne gelesen werden, am Sonntag, bei einer Tasse Tee und einer Zigarette", empfahl der Herausgeber Christian Kracht. Zu lesen gab es seitdem reichlich: Highlights waren unter anderem die Erstveröffentlichung von Uwe Timms Erzählung "Meerjungfrau", die deutsche Erstveröffentlichung von "The Bargain" von Truman Capote oder eine Kurzgeschichte, nach deren Vorbild F. Scott Fitzgerald "The Great Gatsby" formte, und immer wieder Gedichte, Essays und Kurzgeschichten von deutschen und internationalen Schriftstellern, Journalisten, Filmemachern oder Architekten.
"Ohne die wirtschaftliche Rückendeckung durch den Verlag Axel Springer hätte unser Projekt keine Chance gehabt", sagte Eckhart Nickel, Chefredakteur DER FREUND. "Abseits aller ökonomischen Erfolgsverpflichtungen konnte sich die Redaktion ohne Kompromisse ganz auf die inhaltliche und gestalterische Aufgabe konzentrieren", ergänzte der Herausgeber Christian Kracht.
Hochkarätige Auszeichnungen für kreative Gestaltung
Viel Anerkennung erhielt DER FREUND auch für seine Gestaltung und seine Titelseiten. Im März 2006 nahmen der Herausgeber Christian Kracht, Chefredakteur Eckhart Nickel und die Art Directoren Judith Grubinger und Tom Ising zwei hochkarätige Auszeichnungen entgegen: den bronzenen Nagel des Art Directors Club für Deutschland (ADC) in der Kategorie "Zeitschriftengestaltung" und den LeadAward in Gold in der Kategorie "Cover des Jahres".
Neues Förderkonzept wird im Herbst 2006 vorgestellt
"Nach acht Ausgaben DER FREUND fällt unsere Bilanz durchweg positiv aus" sagte Dr. Andreas Wiele, Vorstand Zeitschriften und Internationales der Axel Springer AG. "Unser Ziel war nicht die dauerhafte Positionierung eines neuen Titels, sondern die Förderung eines ungewöhnlichen Projekts: eine Art experimentelles Kultur-Sponsoring. Wir haben junge, talentierte Autoren gefördert und darüber hinaus Beachtung in der Branche gefunden. Die Zusammenarbeit mit kreativen Querköpfen ist für einen Großverlag eine reizvolle Erfahrung. Durch diese Erfahrung ermutigt, haben wir daher beschlossen, auch in Zukunft Ideen in Print und Online, die sich durch ungewöhnliche, überraschende Kreativität auszeichnen, zu unterstützen. Wir werden ein entsprechendes Förderkonzept im Herbst vorstellen", kündigte Wiele an.
Die achte Ausgabe von DER FREUND ist ab 15. Juni für drei Monate zum Preis von 10 Euro im Zeitschriftenhandel erhältlich. Die Gesamtausgabe kostet inklusive Versand 80 Euro. Die Bestelladresse: abo.derfreund@axelspringer.de.
DER FREUND im Internet: www.derfreund.com
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