Greenpeace startet Protest im Polareis: BP Amoco muss Ölförder-Projekt in der Arktis stoppen!
Hamburg/Alaska (ots)- Mit einem Camp im Polareis Alaskas protestiert Greenpeace gegen die Pläne des Ölkonzerns BP Amoco, neue Ölfelder in der Arktis zu erschließen. Zwei Wochen lang haben acht Greenpeace-Aktivisten die Errichtung des Camps inmitten der Eiswüste Alaskas vorbereitet. Bei Temperaturen von minus 26 Grad werden die sechs Männer und zwei Frauen in den kommenden Wochen die Aktivitäten des Ölförderprojekts "Northstar" von BP Amoco beobachten und dokumentieren. Das Greenpeace-Camp liegt drei Kilometer vom Northstar-Ölfördergebiet entfernt, das sich sechs Meilen nördlich von Point Storkersen in der Beaufort See, westlich der Prudhoe Bay befindet.
"Fernab jeder Öffentlichkeit will BP Amoco hier in der Arktis neue Ölquellen ausbeuten. Die Erschließung neuer Ölfelder ist völlig unverantwortlich, denn die Verbrennung des geförderten Öls wird das Klima mit schädlichen Treibhausgasen belasten", sagt Meike Hülsmann, deutsche Greenpeace-Aktivistin im Camp. "Das Northstar-Projekt wird aber nicht nur das Klima schädigen, sondern auch die Tiere und das einmalige Ökosystem der Arktis gefährden."
Klimawissenschaftler haben festgestellt, dass sich die westliche Arktis fast doppelt so schnell erwärmt wie der restliche Globus. Durch die steigenden Temperaturen im Zuge des Klimawandels wird die Packeisdecke immer dünner und löchriger. Die Eisbildung im Herbst beginnt verspätet, im Frühjahr schmilzt das Eis früher. Dadurch verlieren Eisbären mehr und mehr die Möglichkeit, Robben vom Eis aus zu jagen. Meike Hülsmann: "BP Amoco trägt dazu bei, dass den Eisbären hier buchstäblich der Lebensraum unter den Pfoten wegschmilzt. Die Gefährdung der Bären ist ein Alarmzeichen für die Bedrohung der gesamten Region."
BP Amoco ist Hauptbetreiber des Northstar-Projekts. Der Ölkonzern will eine Insel durch Kiesaufschüttungen auf über 20.000 Quadratmeter künstlich vergrößern, um Platz für 30 Ölbohrlöcher, Förder-Ausrüstung und die Unterbringung von 50 Arbeitern zu schaffen. Pausenlos bringen Lastwagen Kies auf die Insel. Zwei riesige Kräne entfernen große Mengen Eis. Rund um die Uhr ist der ohrenbetäubende Lärm der Arbeiten zu hören. In die Erschließung des Northstar-Gebietes investiert BP Amoco rund eine Milliarde US-Dollar. Greenpeace konnte den Start der Arbeiten durch Rechtseinsprüche mehrmals verzögern.
Vor Ort beobachtet Sicherheitspersonal des Ölkonzerns das Camp, das die Umweltschützer in den letzten Tagen mit Hochdruck vorbereitet hatten. Am Wochenende wurden zwei Spezial-Hütten eingeflogen, um das Überleben in der arktischen Kälte zu ermöglichen. Das Camp ist mit modernsten Kommunikationsgeräten ausgestattet, den Strom erzeugen Windgeneratoren. "Bei Sturm können wir die Hütten nicht verlassen. Der eisige Wind geht selbst durch die dickste Kleidung, längere Aufenthalte im Freien sind eine Tortur. Wir werden trotzdem versuchen, Aktivitäten gegen das Northstar-Projekt durchzuführen", sagt Meike Hülsmann.
Achtung Redaktionen: Sie erreichen Meike Hülsmann vor Ort im Arktis-Camp über Greenpeace Alaska, Melanie Duchin, Tel. 001-907-227-2700 (Achtung Zeitverschiebung: 20 Uhr in Deutschland entspricht 10 Uhr in Alaska). Rückfragen sowie Hintergrundpapiere über Dr. Christian Bussau, Tel. 040-30618-335 oder Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 040-30618-345. Fotomaterial unter Durchwahl -377, Beta-SP-Material unter -375. Internet-Info: www.greenpeace.org und www.greenpeace.de
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