Minkewale bleiben weiter streng geschützt
Greenpeace: Artenschutzkonferenz erfolgreich, Enttäuschung beim Hai-Schutz
Hamburg/Nairobi (ots)
Der Handel mit dem Fleisch von Minkewalen bleibt verboten. Am Vormittag wiesen die Mitgliedsstaaten des Artenschutz-Übereinkommen (CITES), den zweiten Versuch Norwegens zurück, die Ausfuhr von getöteten Minkewalen nach Japan zu erlauben. Am letzten Tag der Konferenz hatte die norwegische Delegation die Minkewal-Frage in der Vollversammlung zur Abstimmung gebracht, aber nicht die nötige Zweidrittelmehrheit der Länder erreicht, die für die Freigabe des Handels erforderlich gewesen wären. Damit haben sich die monatelange politische Arbeit von Greenpeace und die Aktionen gegen den Walfang zu Beginn des Jahres gelohnt.
"Die Profit-Interessen der Norweger sind abgeschmettert", sagt Peter Pueschel, Greenpeace-Artenschutzfachmann in Nairobi, "die Wale haben noch einmal Glück gehabt". Schon am Samstag waren die norwegischen und die japanischen Anträge zur Freigabe des Handels mit Grauwalen und bestimmten Minkewal-Beständen in einem CITES-Fachausschuss gescheitert. Die Handelserlaubnis wäre für Greenpeace ein erster Schritt zur Wiederaufnahme der kommerziellen Jagd auf Großwale gewesen, die seit 1986 weltweit verboten ist.
"Insgesamt sehen wir die Ergebnisse der zehntägigen Konferenz aber mit einem lachenden und einem weinenden Auge", so Peter Pueschel. Beim Thema Elefanten gibt es noch keine endgültige Entspannung der Situation. Der Elfenbeinhandel wurde zwar verboten, aber die grauen Riesen wurden nicht wieder in die Gruppe der streng geschützten Tiere aufgenommen. Greenpeace übt in diesem Zusammenhang Kritik an der Europäischen Union, die sich nicht einheitlich für den strengen Elefantenschutz ausgesprochen hat. Die Bundesregierung konnte sich mit ihrem Schutzansatz nicht durchsetzen.
Die bedrohten Meeresschildkröten bleiben erfreulicherweise geschützt. Die CITES-Mitgliedsländer lehnten den Antrag Kubas ab, Schildkrötenpanzer nach Japan exportieren zu dürfen, obwohl sich einige EU-Staaten dafür ausgesprochen hatten. Für Haie ging die Konferenz in Nairobi eher schlecht aus. Weiße Haie, Riesenhaie und Walhaie sollen überhaupt nicht mit Handelsbeschränkungen belegt werden, obwohl sie stark unter der Jagd nach Gebissen und Flossen leiden. "Das könnte auf lange Sicht zum Auslöschen dieser Arten beitragen", sagt Ralf Sonntag, Greenpeace - Meeresfachmann.
Achtung Redaktionen: Peter Pueschel, Greenpeace-Artenschutzfachmann in Nairobi ist unter der Tel.-Nr.: 00254 725 17 490 nur mühsam zu erreichen. Wir organisieren gerne seinen Rückruf. Sie können sich auch an Dr. Ralf Sonntag, Tel.: 040-30618-333 oder 0171-8780818 wenden oder Svenja Koch, Tel.:040-30618-344 (Pressestelle) oder 0171-8780 828 wenden. Internet-Info unter www.greenpeace.de
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