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Ein Jahr "ohne Gentechnik" Kennzeichnung für Lebensmittel
Greenpeace fordert ein gesetzliches Siegel

Hamburg (ots)

Greenpeace fordert ein einheitliches Siegel für
gentechnikfrei produzierte Lebensmittel. Seit dem 1. Mai 2008 können 
Lebensmittelhersteller ihre Waren als gentechnikfrei kennzeichnen, 
wenn auf Gen-Pflanzen im Tierfutter und gentechnisch veränderte 
Zusätze verzichtet wird. Nach anfänglichem Zögern setzen immer mehr 
Unternehmen auf die verbraucherfreundliche Kennzeichnung. Nach 
Auffassung von Greenpeace fehlen bisher jedoch ein gesetzliches Logo 
und eine Informationskampagne der Bundesregierung, um die Vorteile 
der Kennzeichnung bekannter zu machen.
"Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Logos für 
gentechnikfreie Lebensmittel", sagt Gentechnik-Experte Alexander 
Hissting von Greenpeace. "Verbraucher wollen jedoch eine verlässliche
Kennzeichnung, ähnlich dem EU-Biosiegel. Der gentechnikfreie 
Qualitätsstandard kann nur erfolgreich sein, wenn 
Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner ein einheitliches Siegel auf 
den Weg bringt."
Gentechnisch veränderte Lebensmittel müssen seit April 2004 als 
solche gekennzeichnet sein. Von der Regelung ausgenommen sind bisher 
tierische Produkte wie Milch, Eier und Fleisch, die mit 
Gen-Tierfutter erzeugt wurden. Obwohl die meisten Verbraucher den 
Anbau von Gen-Mais und Gen-Soja ablehnen, müssen sie die umstrittene 
grüne Gentechnik in Kauf nehmen. Die freiwillige Kennzeichnung "ohne 
Gentechnik" ist ein erster Schritt zum Schließen dieser Lücke.
Staatliche Kontrolleure überwachen seit einem Jahr, ob 
gekennzeichnete Lebensmittel weder Gen-Pflanzen noch gentechnisch 
veränderte Zusatzstoffe enthalten. Bei der Produktion von Milch, 
Eiern und Fleisch müssen Gen-Pflanzen auch aus dem Tierfutter 
verbannt sein. Eine Molkerei muss zum Beispiel garantieren, dass drei
Monate vor der Produktion von gentechnikfreier Milch keine 
Gen-Pflanzen mehr verfüttert wurden.
"Vor allem die vom Milchpreis gebeutelten Milchbauern und 
Molkereien können von der Kennzeichnung profitieren", sagt Hissting. 
"Verbraucher sind bereit, für hochwertigere gentechnikfreie Milch 
einen höheren Preis zu bezahlen."
Im Molkereisektor wird die Kennzeichnung daher am meisten 
angewandt. Unter anderen wirbt die Marke "Landliebe" seit einigen 
Monaten mit der neuen Kennzeichnung. Auch die Händler tegut und 
Alnatura kennzeichnen Milchprodukte ihrer Eigenmarke mittlerweile mit
"ohne Gentechnik".
Achtung Reaktionen:  Rückfragen bitte an Alexander Hissting, Tel. 
0171-8781 185, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 
040-30618-343. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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