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Wegwerfwindeln ohne TBT die Ausnahme
Greenpeace ruft zum Rücksenden belasteter Windeln auf

Hamburg (ots)

Die Umweltorganisation Greenpeace hat heute
Ergebnisse einer weiteren Untersuchung von Babywindeln
veröffentlicht. Insgesamt wurden zehn Windeln verschiedener
Hersteller auf Organozinn-Verbindungen untersucht, zu denen das
hochgiftige Tributylzinn (TBT) gehört. Dabei hat das norddeutsche
Umweltlabor Galab in vier Sorten keine Organozinnverbindungen
entdeckt, vier Sorten sind TBT-frei, enthalten dafür aber das giftige
DBT (Dibutylzinn), der Rest ist mit beiden Giften belastet.
Greenpeace fordert die Verbraucher auf, die belasteten Windeln direkt
an die Hersteller zurückzuschicken.
Die Windelmarken ohne Organozinnbelastung sind "Moltex Öko
Höschenwindeln Junior", "Budni Midi" (Moltex- Windeln, die im Auftrag
der Drogeriekette Budnikowsky hergestellt werden), die "Moltex Extra
Dry" und "Höwi, Boy & Girl Maxi" (Penny). Die Öko-Wegwerf-Windel der
Firma Moltex erfüllt auch noch andere Umweltkriterien - sie ist aus
ungebleichtem Zellstoff. Leider ist die Budni-Windel nur im Raum
Hamburg erhältlich. Die Windeln der Marke "Höwi" sind zwar nicht mit
Organozinnverbindungen belastet, haben aber bei einer Öko-Test
Untersuchung (Sonderheft Kleinkinder 1999) aus anderen Gründen
schlecht abgeschnitten. Die Hersteller betonen, die Windel inzwischen
verbessert zu haben. "Vibelle" (Aldi), "Premium AS sanft fürs Baby
Unisex" (Schlecker), "Cosies Premium" (Wal Mart), Moltex Comfort Boys
& Girls, "Ja! Kompakt" (Rewe) und "Mola" (Papierwerk Halstrick)
wiesen Organozinnverbindungen auf.
"Es zeigt sich, dass die TBT-Belastung in Wegwerf-Windeln leider
die Regel und nicht die Ausnahme ist", sagt Greenpeace-Chemiexperte
Thilo Maack," wenn die Verbraucher aus Protest die belasteten Windeln
zurückschicken, sorgen die Hersteller vielleicht schneller dafür,
dass das TBT aus den Produkten verschwindet". Eine Rückerstattung des
Kaufpreises und der Portokosten können die Verbraucher nicht fordern.
Greenpeace hatte bereits am Freitag letzter Woche auf TBT-Funde in
Windeln hingewiesen, darunter die Marktführer "Pampers" (Procter &
Gamble) und "Fixies" (Paul Hartmann), die weit über die Hälfte des
deutschen Marktes beliefern. Mit den aktuellen Daten entsteht somit
eine grobe Marktübersicht.
TBT stört den Hormonhaushalt und das Immunsystem. Auf
Wasserorganismen wirkt es schon in kleinen Mengen tödlich, beim
Menschen kann es zur Abwehrschwäche führen. Der Humantoxikologe Prof.
Dr. Jörg Oehlmann vom Internationalen Hochschulinstitut Zittau
schreibt dazu: "Die stoffliche Zusammensetzung speziell des Produkts
"Pampers Baby Dry mini" von Procter & Gamble lässt eine
gesundheitliche Schädigung des im Vergleich zum Erwachsenen besonders
sensitiven Kleinkindes, das diese Windeln trägt, gerade auch vor dem
Hintergrund der Funktion der Windel, definitiv nicht ausschließen."
Diese Einschätzung wird vom Berufsverband der Kinderärzte
Deutschlands geteilt, der Eltern vom Kauf TBT-haltiger Windeln abrät.
In der Bundesregierung berät gerade ein Verbot der TBT-Verbindungen.
Eine Liste der untersuchten Windeln mit den Ergebnissen der
Organozinnuntersuchung kann auf der Internet-Seite von Greenpeace
Deutschland (www.greenpeace.de) oder über Fax (Fax-Nr.:040-389980-40
) abgerufen werden .
Achtung Redaktionen: 
Für Rückfragen wenden Sie bitte an 
Thilo Maack unter Tel.: 040-30618-313 oder 
Dr. Thomas Henningsen Tel.: 040-30618-358 
oder Pressesprecherin Svenja Koch, Tel.: 040-30618-344.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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