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Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Urwaldzerstörung
Greenpeace-Report hat Konsequenzen für brasilianische Lederindustrie

Hamburg (ots)

6. 6. 2009 - Der am Montag veröffentlichte
Greenpeace-Report über die zerstörerische Wirkung der brasilianischen
Fleisch- und Lederindustrie auf den Urwald hat erste Konsequenzen. 
Jetzt ermittelt die brasilianische Staatsanwaltschaft gegen 20 
Rinderfarmen und 13 Schlachthäuser wegen des Verdachts auf illegale 
Urwaldrodungen für Weideland. Den betroffenen Firmen drohen Strafen 
in Höhe von rund einer Milliarde US-Dollar. Zudem könnten sie zur 
Wiederaufforstung von 557 000 Hektar Regenwald verurteilt werden.
"Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft weist die Rinderindustrie 
endlich in ihre Schranken. Viel zu lange schon ist das Amazonasgebiet
eine Art Wilder Westen", sagt Tobias Riedl, Waldexperte von 
Greenpeace. Am Amazonas wird das Gros der abgeholzten Urwaldfläche 
als Weideland für die Rinderzucht verwendet. Das Rindfleisch wird 
überwiegend in Südamerika konsumiert - das Leder nach China, Italien 
und Vietnam exportiert. Dort lassen Schuhfirmen wie Adidas, Reebok, 
Nike, Clarks, Geox und Timberland auch für den europäischen Markt 
produzieren. "Jetzt müssen die Schuhfirmen sicherstellen, dass sie 
durch ihren Ledereinkauf nicht zur Zerstörung des Urwaldes 
beitragen."
In Deutschland protestieren an diesem Wochende Greenpeace-Gruppen 
in 25 Städten gegen das Zerstören des Urwaldes durch die 
Rinderindustrie. Unter anderem in Dortmund, Frankfurt/Main, Tübingen,
Hannover und Jena informieren Umweltschützer Passanten in 
Fußgängerzonen.
Die Urwälder des Amazonas sind wichtig für das weltweite Klima. 
Wissenschaftler schätzen, dass die Wälder des Amazonasgebietes 80 bis
120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern. Das Abholzen des 
Urwaldes würde dem circa 400-fachen CO2-Jahresausstoß von Deutschland
entsprechen.
Damit die Urwälder künftig weltweit geschützt werden können, 
fordert Greenpeace einen internationalen Urwaldfonds. Nur wenn die 
Industrienationen den Entwicklungsländern Geld für den Schutz ihrer 
Wälder und des Klimas zahlen, können die Urwälder gerettet werden. 
Insgesamt müssen die Industrieländer 110 Milliarden Euro jährlich für
den Kampf gegen den Klimawandel bereitstellen. Für Deutschland 
bedeutet dies einen Anteil von sieben Milliarden Euro.
Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. 
0171-8891 096, oder Pressesprecher Björn Jettka Tel. 0171-8780 778.
Im Internet: www.greenpeace.de.
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Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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