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Greenpeace e.V.

Sprit für Deutschland - Ölpest für Russland!
Greenpeace-Protestaktion an 40 Elf- und DEA-Tankstellen

Leipzig (ots)

Mitglieder von über 40 Greenpeace-Gruppen
informieren heute bundesweit auf Tankstellen der Ölkonzerne Elf und
DEA die Autofahrer über die maroden Öl-Pipelines in den russischen
Fördergebieten, aus denen die Ölmultis auch in Deutschland ihr Rohöl
beziehen.
Von Lübeck bis Leipzig, von Berlin bis Wolfsburg entrollen die
Umweltschützer Transparente mit der Aufschrift: "Russland versinkt im
Öl - Ölmultis schauen zu" und verteilen Flugblätter an die
Tankstellennutzer. Plakate zeigen in Ölseen versunkene Wälder und
ölverschmierte Flüsse. Elf und DEA verarbeiten in ihren Raffinerien
den Hauptteil der deutschen Ölimporte aus Russland.
"In Russland spielt sich eine Ölkatastrophe von gigantischem
Ausmaß ab", so Karsten Smid, Greenpeace-Sprecher vor der
Elf-Tankstelle in Leipzig. "Der Boden, das Grundwasser und die
Lebensmittel sind stark verseucht, die Lebenserwartung der Menschen
ist dramatisch gesunken." Die Greenpeace-Aktivisten haben an der
Tankstelle in der Delitzscher Strasse ölverschmierte
Matrjoschka-Puppen und eine Wand aus zwanzig Ölfässern aufgebaut. Die
Umweltorganisation hat errechnet: wenn ein Autofahrer bei Elf eine
Tankfüllung von 50 Litern Benzin oder Diesel aus russischem Rohöl
tankt, laufen in Russland dafür 10 Liter Erdöl in die Taiga und
verseuchen Böden und Flüsse.
Greenpeace fordert die Ölkonzerne Elf und DEA auf, gemeinsam mit
ihren russischen Partnern in den Ölfördergebieten Projekte zur
Reparatur der Rohrleitungen und zur Reinigung der verölten
Landschaften zu finanzieren. Die Ölkonzerne tragen eine Mitschuld für
die Ölpest in den russischen Fördergebieten. Elf ist alleiniger
Gesellschafter der MIDER-Raffinerie in Leuna bei Halle und zusammen
mit DEA beteiligt an der PCK-Raffinerie in Schwedt im Nordosten
Brandenburgs. Beide Raffinerien beziehen ihr Rohöl fast
ausschließlich aus Russland. Das zu Benzin und Diesel verarbeitete Öl
verkauft Elf an insgesamt 597 Tankstellen, davon 385 in
Ost-Deutschland. DEA vertreibt den Kraftstoff bundesweit an über 1635
Tankstellen.
In ganz Russland versickern bei Ölförderung und -transport Jahr
für Jahr rund 15 Millionen Tonnen Rohöl im Marktwert von derzeit 6,6
Milliarden Mark - eine Ölmenge, die dem fast 360-fachen des 1989 bei
dem Tankerunfall der "Exxon Valdez" ausgelaufenen Rohöls entspricht.
Greenpeace protestierte in den letzten Tagen bereits vor der
brandenburgischen Öl-Raffinerie in Schwedt und vor der
Elf-Konzernzentrale in Berlin. Bisher sind die Konzernleitungen nicht
bereit, eine Mitverantwortung für die Umweltschäden in den russischen
Fördergebieten zu übernehmen und Sanierungsprojekte zu starten.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen stehen Ihnen Greenpeace Sprecher
Karsten Smid Tel. 0171-8780820 und Carmen Ulmen Tel.: 0171-8780840
zur Verfügung. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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