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Greenpeace-Konzept: Das Stromnetz des 21. Jahrhunderts
Mit intelligenten Netzen kann Energieversorgung gesichert werden

Berlin (ots)

Intelligente Stromnetze, die Verbrauch und
Erzeugung aufeinander abstimmen, sind der Schlüssel zu einer sicheren
Stromversorgung durch Erneuerbare Energien. Dies zeigt die Studie 
"Erneuerbare Energieversorgung 24/7", die das Ingenieurbüro 
"Energynautics" für Greenpeace erstellt hat. Kleine dezentrale 
Energieerzeuger wie Solaranlagen auf Häusern lassen sich so sicher 
und effizient mit Großprojekten wie Offshore Windanlagen und 
Wüstenstrom aus Afrika vereinbaren. Für den Klimaschutz muss der 
Anteil der Erneuerbaren Energien in der Europäischen Union auf bis zu
90 Prozent im Jahr 2050 steigen. Dafür müssen neue Energiequellen 
integriert werden und die meisten konventionellen Großkraftwerke vom 
Netz gehen. Gleichzeitig soll eine sichere Stromversorgung garantiert
bleiben.
"Das Stromnetz der Zukunft hilft beim Klimaschutz", sagt Sven 
Teske, Diplom-Ingenieur und Energie-Experte von Greenpeace 
International. "Die Technik ist heute schon verfügbar und die Lüge 
von der `Stromlücke´ ein Märchen der Energiekonzerne. Um Solaranlagen
auf Häusern, Offshore Wind in der Nordsee und Wüstenstrom für Europa 
zu einer sicheren, CO2-freien Stromversorgung zu kombinieren, muss 
das EU-weite Stromnetz nur um rund vier Prozent ausgebaut werden. 
Dafür wären wir zukünftig von Kohle-, Gas- und Uran-Importen 
unabhängig." Schon heute stehen dafür zahlreiche Maßnahmen wie die 
Laststeuerung, verbesserte Wettervorhersagen und 
Energiespeichermethoden zur Verfügung.
Laut der Greenpeace-Studie können intelligente Netze auch selten 
auftretende Extremwettersituationen mit sehr hoher Wind- oder 
Sonnenintensität bei geringem Verbrauch (Sommer) oder wenig Sonne und
Wind bei hohem Verbrauch (Winter) meistern.
Bundesregierung muss unabhängige Netz-AG gründen
Die verschiedenen Netztypen wie Mikro-Grids (z.B. Siedlungsnetze) 
und Super-Grids (Überlandverbindungen) müssen harmonisch kombiniert 
werden, damit ein ständiger Systemausgleich stattfinden kann. EU-weit
müssen etwa 6.000 Kilometer neue Kabel und zwischen Europa und Afrika
weitere 6.000 Kilometer Kabel verlegt werden. Rund 10.000 Kilometer 
Kabel müssen in Europa  technisch aufgerüstet werden. Um langwierige 
Rechtsstreitigkeiten mit Anwohnern zu vermeiden sollten dabei in 
Siedlungsnähe Erdkabel statt Freileitungen verwendet werden. Die 
Modernisierung der Netze verlangt Investitionen bis 2050 von 
insgesamt rund 209 Milliarden Euro, das sind jährlich rund 5 
Milliarden Euro. Umgelegt auf den Strompreis bedeutet dies Mehrkosten
von 0,15 Cent pro Kilowattstunde, also weniger als 1 Prozent.
"Die deutsche Regierung muss für den weiteren Ausbau Erneuerbarer 
Energien dringend den Netzumbau beschleunigen", sagt Andree Böhling, 
Energie-Experte von Greenpeace Deutschland. "Zudem müssen die 
Übertragungsnetze in eine unabhängige Netz AG mit staatlicher 
Beteiligung überführt werden, um die Blockaden der Energiekonzerne 
aufzulösen."
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Sven Teske unter Tel. 
0171-8787 552, Andree Böhling, Tel. 0151-180 53382, oder 
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-145 330 87. 
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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