Greenpeace-Protest gegen Walfang an Nordischen Botschaften in Berlin
Berlin (ots)) - 60 Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrieren heute beim Gebäude der Nordischen Botschaften in Berlin gegen die kommerzielle Waljagd und Norwegens Plan, den Handel mit Walspeck wieder aufzunehmen. An die Außenwand des Gebäudes hängen Kletterer ein 15 mal sieben Meter großes Transparent mit einem Wal und der Aufschrift "Keine Waljagd - Kein Handel, Keine Quoten". Weitere Aktivisten versuchen, den Botschaftern eine Protestnote zu übergeben. Am Eingang haben die Umweltschützer einen 15 Meter langen, aufblasbaren Buckelwal als Symbol für die bedrohten Meeressäuger aufgestellt.
Auf einem zweiten Transparent fordert Greenpeace in norwegischer, dänischer, finnischer und schwedischer Sprache die Länder auf, das geplante Walebewirtschaftungssystem (RMS) nicht zu unterstützen. Mit dem "Revised Management Scheme" (RMS) will die Internationale Walfangkommission IWC künftige Walfangquoten regeln. Das Management-System erlaubt die Jagd auf Wale, deren Bestände sich vermeintlich erholt haben.
Vom 6. bis zum 8. Februar findet ein Vorbereitungstreffen der IWC in Monaco statt, bei dem die Inhalte des RMS formuliert werden sollen. Die bei diesem Treffen erzielte Einigung soll auf der regulären Konferenz der IWC im Juli in London offiziell verabschiedet und umgesetzt werden. Die Länder Dänemark, Finnland und Schweden unterstützen die Annahme dieses Managementsystems. Damit ebnen sie der Waljagd im industriellen Maßstab nach Jahren erneut den Weg.
"Ein Managementsystem für Walfang braucht man nur, wenn man die Jagd auf Wale und den Handel mit Walfleisch wieder zulassen will. Sobald dies geschieht, wird es sich wieder lohnen, zu wildern und selbst sehr seltene Walarten zu jagen", sagt Ingo Bokermann, Walexperte bei Greenpeace.
Die Walbestände der Weltmeere sind bereits stark durch verschiedene Umwelteinflüsse bedroht. Lärm, verursacht durch Schiffsverkehr, sowie Ölförderung belastet die Tiere erheblich, und verstärkte UV-Strahlung zerstört ihre Nahrungsgrundlage. Wale leiden besonders durch die zunehmende Verschmutzung der Meere. In ihren Leibern reichern sich große Mengen von Dauergiften wie Polychlorierte Biphenyle (PCBs), Dioxine und DDT an. Norwegische Wissenschaftler wiesen im Speck von Minkewalen hohe Konzentrationen von PCBs und anderen schwer abbaubaren Giften nach, die auch für den Menschen äußerst gefährlich sind. Von Greenpeace angestellte Untersuchungen haben in Pottwalen sogar das hormonell wirksame hochgiftige Tributylzinn (TBT) nachgewiesen.
"Vor diesem Hintergrund über eine Wiederaufnahme der kommerziellen Waljagd auch nur nachzudenken, ist absurd und verantwortungslos", so Bokermann. Greenpeace fordert seit Jahren, alle Meere zum Schutzgebiet für Wale zu erklären und das Handelsverbot für Walprodukte uneingeschränkt aufrecht zu erhalten.
Achtung Redaktionen: Weitere Informationen und Photos von der Aktion erhalten Sie bei Ingo Bokermann unter 0175-9129943 oder Maja Buhmann, Pressesprecherin, unter 0171-8780-778. Internet: www.greenpeace.de
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