Castor: Greenpeace weist Gewalt-Vorwurf der Polizei zurück
Hochachtung vor Protestaktion von Robin Wood und Bürgerinitiative
Dannenberg (ots)
Greenpeace weist die Vorwürfe von Polizei und Bundesgrenzschutz (BGS) zurück, Greenpeace habe gewalttätig gegen den Castor-Transport protestiert. Bei der gestrigen Aktion an der Jeetzel-Brücke bei Seerau wurde von Greenpeace-Aktivisten weder Gewalt gegen Polizeibeamte angewandt noch wurde die Aktion durch "Autonome" in irgendeiner Form beeinflußt, wie die Polizei behauptet.
"Gewalt ging bei der gestrigen Aktion ausschließlich von Polizei und BGS-Beamten aus, die unsere Aktivisten teilweise sehr brutal anpackten und dabei auch vor Kinnhaken oder dem Einsatz von Pfefferspray nicht zurückschreckten", sagt Greenpeace-Pressesprecher Stefan Schurig. "Wir haben den Eindruck, dass die Polizei gezielt Gerüchte streut, um gewaltfreie Proteste zu diffamieren. Wir fordern alle Polizeikräfte auf, auch in für sie schwierigen Situationen friedlich im Vorgehen und sachlich in der Berichterstattung zu bleiben." Dass die Gewalt von den Beamten der Polizei ausging, beweisen zahlreiche Fernsehbilder und Fotos.
Polizei und BGS hatten gestern abend in einer Presseerklärung verbreitet, Greenpeace habe eine "gewalttätige Aktion" durchgeführt, habe Polizei-Boote "gerammt" und habe die Aktion "trotz der Eskalation der Gewalt" durch "Autonome" nicht abgebrochen.
Greenpeace unterstützt weiterhin alle friedlichen Proteste von Atomkraftgegnern gegen die unsinnigen und gefährlichen Castor-Transporte nach Gorleben. Besonders viel Hochachtung verdient die Leistung von Aktivisten der Umweltorganisation Robin Wood und einer Bürgerinitiative - darunter eine 16jährige Frau - die sich auf den Gleisen in Beton eingegossen und die ganze Nacht bei klirrender Kälte ausgehalten haben.
Stefan Schurig: "Mit einem beispiellosen Einsatz haben es die Sechzehnjährige und ihre Mitstreiter geschafft, den Atomzug über einen Tag lang aufzuhalten. Damit haben sie ein Zeichen für die dritte Generation der Atomproteste im Wendland gesetzt. Wenn Bundeskanzler Schröder mit einem solchen Engagement den Atomausstieg verhandelt hätte, wären ein zügiger Atomausstieg und der Stopp der Wiederaufarbeitung längst beschlossene Sache."
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