Atomproteste: Greenpeace besetzt Brücke bei Grafenrheinfeld
Grafenrheinfeld (ots)
Greenpeace setzt die Proteste gegen die Wiederaufnahme von Atomtransporten von Deutschland nach Frankreich fort. In Grafenrheinfeld sind in den frühen Morgenstunden rund fünfzehn Umweltschützer auf eine Fußgängerbrücke in Sennfeld bei Schweinfurt gelangt, unter der in wenigen Stunden der Atomtransport aus dem Kraftwerk Grafenrheinfeld (Unterfranken) durchfahren soll. Einige der Aktivsten haben sich über den Gleisen abgeseilt und Transparente entrollt mit der Aufschrift: "Stop Castor" und "Nationale Verantwortung heißt kein Atommüll nach Frankreich".
Greenpeace protestiert mit der Aktion dagegen, dass die Betreiber der deutschen Atomkraftwerke wieder Atommüll in die französische Wiederaufarbeitungsanlage nach La Hague bringen lassen. Die Atomanlage verseucht dort massiv die Umwelt. Erst gestern abend hatten sich vier Greenpeace-Mitglieder mit Stahlrohren an den Eisenbahnwaggon gekettet, der in Grafenrheinfeld mit dem für La Hague bestimmten Atombehälter beladen werden sollte.
"Es kann nicht sein, dass Deutschland sein Atommüll-Problem einfach nach Frankreich verlagert," erklärt Veit Bürger, Energieexperte von Greenpeace. "Noch vor kurzem hat die Bundesregierung die nationale Verantwortung für deutschen Atommüll beschworen. SPD und Grüne wissen sehr genau, dass die Wiederaufarbeitung in Frankreich systematisch die Umwelt verseucht und von nationaler Verantwortung für Atommüll daher keine Rede sein kann. Trotzdem genehmigt die Bundesregierung den Transport von deutschem Atommüll nach Frankreich."
Die Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague ist eine der größten Quellen radioaktiver Emissionen in die Umwelt. Jeden Tag pumpt die Betreiberfirma Cogema rund 1,4 Millionen Liter radioaktive Abwässer über eine Pipeline direkt in den Ärmelkanal. Greenpeace hat in den letzten Jahren wiederholt nachgewiesen, dass die Atomfabrik La Hague in Deutschland nie genehmigt würde.
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