Wieder illegales Saatgut gefunden: Greenpeace fordert sofortigen Rückruf von Gen-Mais
Hamburg (ots)
Nachdem am Freitag verunreinigtes Mais-Saatgut mit nicht zugelassenen Genveränderungen in Schleswig-Holstein gefunden wurde, befürchtet die Umweltschutzorganisation Greenpeace, dass auch in anderen Bundesländern bislang unbemerkt genmanipuliertes Saatgut verkauft und ausgesät worden ist. Nach Recherchen von Greenpeace stammt das verunreinigte Saatgut von den US Firmen Monsanto und Pioneer HiBred. Pioneer HiBred teilte Greenpeace mit, bereits eine Deutschland weite Rückrufaktion gestartet zu haben. Greenpeace fordert einen europaweiten Rückruf des verunreinigten Saatguts beider Firmen, sowie eine Entschädigung für Bauern, die bereits ausgesäte Pflanzen vernichten müssen.
"Offensichtlich haben Monsanto und Pioneer HiBred die Gentechnologie nicht im Griff. Die jetzt gefundenen genmanipulierten Saaten sind in Europa nicht zugelassen. Wenn die Sicherheit des Saatguts nicht garantiert werden kann, muss der Import verdächtiger Sorten gestoppt werden," sagt Christoph Then, Gentechnikexperte bei Greenpeace. "Die Firmen müssen zudem offenlegen, wieviel genmanipuliertes Saatgut über welche Händler wann verkauft wurde. Nur so kann schnell geklärt werden, ob und wo es bereits ausgesät wurde."
Das jetzt gefundene Saatgut wurde in den USA gezüchtet, zur Vermehrung nach Chile und Kanada exportiert und von dort nach Europa geliefert. Greenpeace empfiehlt Landwirten, vorsorglich Saatgut aus den USA zu vermeiden. Zudem sollten bundesweit Informationen über importiertes Saatgut gesammelt und öffentlich gemacht werden, damit Bauern nicht aus Versehen verunreinigtes Saatgut kaufen.
Schon im letzten Jahr war es zu ähnlichen Vorfällen gekommen: Im Falle verunreinigter Rapssaat hatten die Landesbehörden in Deutschland zu spät reagiert - viele Pflanzen wurden ausgesät. Nicht alle betroffenen Felder wurden rechtzeitig vernichtet. So konnten genmanipulierte Pflanzen blühen und deren Pollen von Wind und Insekten verbreitet werden.
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