Es reicht!
Greenpeace Aktivisten seit 39 Tagen in den USA
festgesetzt
Los Angeles/Hamburg (ots)
Greenpeace demonstriert heute vor dem US-Konsulat in Hamburg gegen das geplante Raketenabwehrprogramm der USA und für die Freilassung der 15 in Kalifornien festgehaltenen Aktivisten. Vor dem Eingang des Konsulates haben die Umweltschützer einen drei mal drei Meter großen Käfig aufgebaut, in dem sich ein Teil der Aktivisten symbolisch eingesperrt hat. "USA - Stop Star Wars - Not Peaceful Protest" ("USA - Stoppt Star Wars und nicht friedliche Proteste") steht auf Plakaten, Texttafeln und Flugblättern.
Die in Kalifornien festgehaltenen Greenpeace-Aktivisten hatten vor rund fünf Wochen friedlich gegen den vierten Raketentest des sogenannten "Star Wars"-Projektes demonstriert. Am 14. Juli hatten Schwimmer und Taucher von der Meeresseite aus beim Raketentestgelände Vandenberg nahe Los Angeles protestiert und so den Raketenstart um rund 40 Minuten verzögert. 15 Greenpeace-Aktivisten, darunter die beiden Deutschen Tom Knappe (34) aus Dresden und Matthias Pendzialek (34) aus Hamburg sowie zwei Journalisten, wurden zunächst eine Woche inhaftiert. Bis heute wird ihnen die Ausreise aus den USA verwehrt. Die Umweltschützer werden der Verschwörung angeklagt. Ihnen drohen bis zu sechs Jahren Haft. Die Hauptverhandlung findet möglicherweise erst Anfang nächsten Jahres statt. Greenpeace fordert die unverzügliche Ausreisegenehmigung für die Aktivisten.
Das "Star Wars"-Projekt besteht aus einer Kombination von Frühwarnsystemen und Abfangraketen, um gegnerische Raketen bereits in der Luft zerstören zu können. Die US-Pläne verstoßen gegen den ABM-(Anti Ballistic Missile)-Vertrag von 1972, in dem die USA und Russland die Zahl und Art ihrer Abfangsysteme begrenzt haben.
"Das 'Star Wars'-Programm von Präsident Bush gefährdet die gesamte internationale Abrüstungspolitik und damit den Weltfrieden", erklärt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland. "Die Aktivisten haben friedlich und unter hohem persönlichen Einsatz gegen die Aufrüstungspläne der USA protestiert. Dass sie seitdem in den USA festgehalten werden und ihnen der Vorwurf der Verschwörung gemacht wird, ist völlig unverhältnismäßig."
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